Hier nistet kein Vogel, hier springt kein Getier.
Kein Schmetterling flattert, kein Käferlein brummt,\ Was Menschen sonst wert ist, hier ist es verstummt. Soweit auch das forschende Auge mag reichen, Die trostlosen Bilder, sie wollen nicht weichen.
Nur hinten rauchen zum Himmel die Schwaden, Die schwarz sich am Krematorium entladen.
Auf gelblichem Lehm sich im Winde bewegen
Die Pfützen, gebildet von Schneefall und Regen. Nicht sickert das Naß in die Erde durch Sand,
Um fruchtbar zu machen das wüste Land.
Kein Strauch und kein Pflänzlein erfreuen den Blick, Die Hölle auf Erden! Gibt's da ein Zurück?
Es brennen bei Tag und bei Nacht ja die Flammen, Die vom Feuer im Krematorium stammen.
Und wen man verschickt in dies trostlose Land,
Dem wird in die Haut dort ein Stempel gebrannt.
Den trägt er fortan unter Sorgen und Kummer,
Er hat keinen Namen, er ist eine Nummer.
Zum Schlafen dient ihm die nackte Erde,
Leib liegt da an Leib, wie der Tiere Herde.—
So harrt er im Dunkeln und starrt in die Flammen,
Die dem Feuer im Krematorium entstammen. f
Des morgens 2 Uhr muß man aufstehn gar schnell, So zeitig beginnt schon der Morgenappell.
Da wird man gemustert und durchgezählt, Nachmittags auf gleiche Weise gequält!
Stramm heißt es dann stehen sechs Stunden lang, Und wer es nicht aushält, um den ist mir bang.
Er tritt aus dem Gliede,— es lecken die Flammen, Die vom Feuer im Krematorium stammen.


