Digitale Giessener Sammlungen / Gesang- und Gebetbücher

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Gesangbücher „Geistliches Liederkästlein“ (Reutlingen 1859, Gb 1465) und „Ave Maria“ (Würzburg 1896, Gb 1459, mit handschriftlichen Eintragungen). Foto: Barbara Zimmermann, UB Gießen

In der Universitätsbibliothek Gießen befindet sich eine Sammlung von mehr als 5.100 kirchlichen Gesang- und Gebetbüchern aus dem 17. bis 20. Jahrhundert. Den Schwerpunkt bilden die Bände aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Die meisten Bücher stammen aus dem deutschen Sprachgebiet sowie aus verschiedenen Konfessionen, einige aus Europa, den USA und Indien. Damit handelt es sich um eine der größeren Sammlungen zu diesem Thema in Deutschland. Die Sammlung wird regelmäßig ergänzt. Die Neuzugänge werden bereits mit passgenauen säurefreien Kartonagen verboxt.

Gesang- und Gebetbücher sind eine wichtige Quelle für die Alltags-, Mentalitäts- und Religionsgeschichte. Sie dokumentieren verschiedene regionale Frömmigkeitsformen sowie die langsame Verbreitung von Liedgut, Gebetsformeln oder Liturgien. Gesang- und Gebetbücher waren in vielen Familien oft das einzige Druckwerk neben der Bibel. Sie wurden intensiv genutzt, häufig mit chronikhaften handschriftlichen Einträgen versehen und blieben deshalb über lange Zeit in den Familien erhalten.

Bereits in den Jahren 1980 bis 1990 wurden 5.048 Bände vom früheren Gießener Bibliotheksdirektor Dr. Hermann Schüling erworben und in einem umfangreichen Bandkatalog (Katalog einer Sammlung von Gesang- und Gebetbüchern. Gießen 1992 – doi:10.22029/jlupub-2947) verzeichnet. Dieser verfügt auch über ein umfangreiches Register zu Verfassern, Illustratoren, kirchlichen Verwaltungseinheiten, relevanten Heiligen, Gebetsformen und Festen. Inzwischen konnte er mit allen Nacherwerbungen vollständig in den Online-Bibliothekskatalog JUSTfind überführt werden. Die Ordnungskriterien des Bandkataloges wurden dabei mit eigenen Schlagworten für die Suche abgebildet.

Die meisten Bände befinden sich als Signaturgruppe „Gb“ in einem eigenen Magazinraum, einige besonders wertvolle wurden in die Gruppe der „Rara“ im Sondermagazin aufgenommen. Die Bände können im Lesesaal unter Aufsicht genutzt werden und sind nicht ausleihbar.

Karte der Verbreitung der Druckorte

Mehr als 150 besondere und nachgefragte Gesangbücher wurden in den vergangenen Jahren von der Universitätsbibliothek Gießen in Eigenleistung digitalisiert. Durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur konnten durch das „Förderprogramm Digitalisierung 2023“ mehr als 650 weitere der älteren, meist in Fraktur gedruckten Gesang- und Gebetbücher durch einen Dienstleister gescannt und mit einer Texterkennungssoftware (OCR) inhaltlich erschlossen werden.

Die regionale Verbreitung der Druckorte wird mit Hilfe einer Karte visualisiert. Auf diese Weise sind die Bücher und deren Inhalt in einfacher, leicht zugänglicher Form für die wissenschaftliche Forschung und die breite interessierte Öffentlichkeit verfügbar.

Alle Digitalisate stehen unter der Lizenz CC Publicdomain Mark.
Alle Metadaten stehen unter der Lizenz CC0.

Gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

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