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DIE LETZTEN BRIEFE DES GRAFEN

HELMUTH JAMES VON MOLTKE

Helmuth James von Moltke, der Schreiber der hier veröffentlichten Briefe, geboren im Jahre 1906, war der älteste Sohn des Grafen Helmuth von Moltke und ein Urgrossneffe des Feldmarschalls der Bismarckzeit. Der alte Feldmarschall( der selbst mit einer Engländerin verheiratet war) hatte für seine Dienste in den Jahren 1864, 1866 und 1870 den Grafentitel und eine grosse Dotation erhalten, mittels der er das Rittergut Kreisau bei Schweidnitz in Schlesien erwarb. Er war kinderlos, und nach seinem Tode ging das Fideikommiss auf seinen Neffen, General Wilhelm von Moltke, über, den älteren Bruder des deutschen General­stabschefs von 1914.

Im Jahre 1902 war Jessie Rose- Innes , die Frau von James Rose- Innes , der kurz darauf zum Obersten Richter von Transvaal ernannt wurde, mit ihrer 18- jährigen Tochter Dorothy nach Europa gekommen. Da sie nicht wussten, wohin, annoncierten sie in einer deutschen Zeitung, die der alten Gräfin Moltke in die Hand kam. Sie lud die beiden Damen nach Kreisau ein. Der älteste Sohn des Grafen war bei ihrer Ankunft nicht zuhause, erschien aber bald darauf und traf die Gäste bei Tisch. Nach der Familienchronik verlobte er sich mit Dorothy innerhalb einer Woche. Sie heirateten im Jahre 1905. Jahr starb auch Graf Wilhelm; sein Sohn übernahm das Rittergut. Im gleichen Schon in seiner Referendarzeit hatte er, tief aufgerührt durch die sozialen Wirkungen der Arbeitslosigkeit, eine führende Rolle bei der Organisation von Arbeitslagern gespielt, in denen beschäftigungslose junge Menschen mit Altersgenossen jeder Klasse zusammentreffen und lernen konnten, das Leben auch vom Standpunkt des anderen aus zu sehen. Hier fand zum ersten Male eine Idee Ausdruck, die in Moltkes ganzem Denken eine beherrschende Stellung einnehmen sollte, nämlich die Überzeugung von der Notwendigkeit, in Deutschland eine Gruppe von Menschen mit gemeinsamer selbstloser Zielsetzung aufzubauen, um bei schwierigen Lagen ein klar durchdachtes Handeln in gegen­

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