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) liegen, gab mir Mohnschalen und alles mögliche, um mich aus der Welt
zu schaffen. Meine Mutter hätte meinen leiblichen Vater nicht heiraten sollen, was sie dann später doch tat. Meine Kindheit fiel in die Zeit des Weltkrieges, dann kam die Inflation. Es war eine freudlose Jugend. Der Vater war Trinker, nie gab er uns ein freundliches Wort, höchstens Schläge im betrunkenen Zustand. Als ich der Mutter zuliebe das Schnei- derhandwerk lernte, statt Kupferschmied , wie der Vater wollte, hatte ich die Hölle und die Mutter mit mir. Er gab bald kein Kostgeld mehr ab und verlangte trotzdem gut zu essen, sonst gab’s Krach und Prügel. Oft sind wir aus der Wohnung vor dem Vater geflüchtet und haben auf der Bodentreppe kampiert. Weil ich als Lehrling nichts verdiente und meine Mutter mich beim besten Willen nicht mehr ernähren, noch viel weniger kleiden konnte, mußte ich aus der Lehre austreten und andere Arbeiten annehmen, um zu verdienen.
Meine Mutter hat die ganzen Jahre schon Reinemachestellen, auch als Waschfrau, annehmen müssen, um für uns etwas zu essen und abgelegte Kleidungsstücke zu verdienen. Zu Hause wurde es immer schlimmer. Dann griff das Jugendamt ein, ich kam fort von Hause, ın eine Erziehungsanstalt, ohne eigenes Verschulden.
Die Behandlung war schlecht, auch die Kost, so ließ ich mich nach ı/4 Monaten zum Ausreißen verleiten. Um andere Kleidung und Nahrungsmittel zu beschaffen, ließ ich mich auch zu einem Diebstahl mitnehmen. Und kam so das erste Mal mit dem Gesetz in Konflikt. Ich wurde dann mit 6 Wochen Gefängnis bestraft. Das nahm mir den noch vorhandenen Halt. Ich entlief noch mehrmals, immer in Gesellschaft mehrerer, und holte mir so eine Strafe nach der andern. Es wechselten Erziehungsanstalt, Gefängnis, Erziehungsanstalt, Gefängnis usw. Im Gefängnis wurde ich mündig; die Arbeitsverhältnisse waren schlecht. Ich ging darum auf die Wanderschaft und kam auch dabei wieder ins Gefängnis. Und so geht es weiter. Ich muß unter einem ganz un - glücklichen Stern geboren sein. Alles, was ich unternahm, ging fehl und schlug zu meinem Nachteil aus.
Meine letzte große Strafe waren 33 Monate; ich verbüßte sie im Gefangenenlager VII Esterwegen im Moor. Die Mißhandlungen und Schikanen waren für Menschen schier unerträglich. Der Hölle glücklich nochmals lebend entronnen, schwor ich, nie mehr vom Wege abzuwei- chen. Durch eine Verkettung von schicksalschweren Umständen kam ich fast ohne mein Dazutun aus der mir fest vorgenommenen Bahn. Ich
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