Erwägung abgelehnt hatte. Neben den unmittelbar fungierenden Richtern und Beamten waren die 12 bürgerlichen Zeugen- wie der Scharfrichter -mit Zylindern erschienen, dazu die Vertreter der obersten Polizei- und Justizbehörden. Vor der Vollstreckung wurde dem Delinquenten, der vor einem mit Kruzifix und brennenden Kerzen versehenen Tisch stand, noch einmal der Tenor des Urteils und seine Begründung vom Ober­staatsanwalt vorgelesen, dann sprach er laut mit dem Geistlichen ein kurzes Gebet, erhielt die Blende vor die Augen, der schwarze Vorhang, der die Guillotine verborgen hatte, wurde weggezogen, das Armesünder­glöcklein läutete, geführt von zwei Henkersknechten und begleitet vom laut betenden Geistlichen wurde er auf das Brett geschnallt und dann unter das Fallbeil geschoben. Durch einen vom Scharfrichter eigenhän­dig gelösten Hebel sauste das mächtige Fallbeil, das ein Fallgewicht von drei Zentnern besaß, herab alle Anwesenden entblößten ihr Haupt und beteten mit dem Pfarrer ein Vaterunser für die Seele des armen Sünders...

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Als 1939 der Krieg begann, tröstete mich der Gefängnisvorstand damit, daß es nun in Zukunft weniger Hinrichtungen geben werde, weil - wie er meinte nun draußen im Felde genug gemordet würde. Wie aber hat er sich getäuscht! Gerade durch die verschärften Kriegsgesetze stieg die Zahl der Exekutionen ins Maßlose. Barbarische Strafen wur­den verhängt und neue Hinrichtungsarten( Galgen, Erwürgen) ein­geführt. Es gab neue Namen für Verbrechen: ,, Selbstverstümmelung" durch Radiohören ausländischer Sender, sogar der verbündeten Ita­liener, Wehrmachtzersetzung, aber auch Wehrkraft- Zersetzung, unter letzterem verstand das ,, gesunde Volksempfinden" schon die leiseste Kritik am Kriegsgeschehen und der Kriegsführung, auch schon Ge­rüchte über die großen Führerpersönlichkeiten schon jeder Witz- konnten lebensgefährlich werden, vor allem aber der Zweifel an dem siegreichen Kriegsausgang. Auch auf Schwarzhandel und Schwarz­schlachten stand die Todesstrafe.

Zunächst aber seien Dokumente von gemeinen Verbrechern, Mör­dern oder Räubern angeführt:

Ein Räuber erzählt seinen Werdegang:

,, Ich kam als uneheliches Kind im Findelhaus zur Welt. Weil meine Mutter ihren Lebensunterhalt selbst verdienen mußte, brachte sie mich zur Stiefmutter in Pflege. Diese ließ mich im kalten Schuppen

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