Gnade gespendet und das Paradies verheißen hat und durch Seinen Tod und Seine Auferstehung die Macht des Sterbens und des Todes zerbro­chen und einer verlorenen Menschheit das ewige Leben gebracht hat. Es war geradezu überwältigend, mit welcher Ruhe und Getrostheit fast durchwegs Männer, aber auch zunächst verzweifelte Frauen den letzten Gang antraten und dem Tode entgegengingen. Wie jene frühchristliche Märtyrerin Blandina hätte manch zum Tod schreitendes Menschenkind den Richtern, Henkern und Zeugen zurufen können: ,, Lebt wohl, ihr Sterbenden, ich gehe zu den Lebenden!" Die folgenden Niederschriften von Todeskandidaten mögen davon Zeugnis ablegen.

6. Kapitel

Die erste Exekution

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Vierzig Jahre lang war- abgesehen von den Massenerschießungen in der Rätezeit im Jahre 1919 und den ,, Röhmlingen" vom 30. Juni 1934, wozu kein Geistlicher zugelassen wurde kein evangelischer Todeskandidat in Stadelheim hingerichtet worden. Aber als ich am 1. Juli 1934 die dortige Seelsorge übernahm, da war der allererste protestantische Delinquent, der aufs Schafott kommen sollte, in Stadel­heims Mauern eingezogen. Ein kaum zwanzigjähriger Bursche war's, der in einem Vorgebirgsort an einem Schwerkriegsbeschädigten einen scheußlichen Raubmord verübt hatte. Er war in Spiel- und Zechschul­den geraten und hatte durch Schundschriften und Kinovorstellungen den Eindruck gewonnen, als wenn Raubüberfälle und Mordtaten all­tägliche Harmlosigkeiten und Selbstverständlichkeiten wären. Er bot sich als gelernter Maurer dem Kriegsinvaliden an, beim Bau seines Eigenheimes behilflich zu sein und spionierte dabei aus, wann dieser seine Kriegsrente bekäme. Am Tage nach dem Rentenempfang er­schlug er den Mann hinterrücks bei der Arbeit und raubte die Rente, um damit seine Schulden zu decken. Sein plötzlicher Geldbesitz und flottes Leben fielen natürlich auf, und so ward in ihm der Täter gleich erkannt; er leugnete auch nicht und wurde wegen vorsätzlichen Raub­mordes zum Tode verurteilt. Das Erschütterndste dabei war jedoch, daß er seine Untat keineswegs bereute, sein Todesurteil kaltlächelnd ent­gegennahm und jeglichem seelsorgerlichen Zuspruch widerstrebte. So wurde er mir als ein eiskalter Verbrecher geschildert, als ich zum ersten­mal das Gefängnis besuchte was Wunder, daß ich dabei aufs tiefste

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