Wird einer verurteilt dann zum Tod, so reist er naus zum Luftkurort und wenn die Sonn zur Neige sinkt, er dann sein Abschiedslied beginnt.

Wenns Armensünderglöcklein schlägt, sind seine Sekunden schon gezählt, er ruft: ,, Ade! die Welt war mein,

i laß mein Kopf in Stadelheim !

Dieser Hans- Sachs- Jünger besaß aber nicht nur einen unverwüst­lichen Humor, sondern hat auch ernstere Verse geschmiedet, z. B. ein Gebet, in dem es heißt:

,, Ich brauch nicht Mond und Sterne noch sonst ein Licht der Welt, ich brauch nur Gott im Herzen, der die Finsternis erhellt.

Das Licht es ist uns kommen in sel'ger Weihnachtszeit,

die Menschen zu erlösen von ihrem Sündenleid..."

Oder wenn er in einem ,, Kindergebet" betitelten Gedicht als Schlußvers ausspricht:

,, Ach lieber Gott, beschütz mich Tag und Nacht,

bleib stets an meiner Seite, gib immer auf mich acht.

Ich sprech mit Dir von Herzen wie ein Kind zum Vater spricht und bitt, mir beizustehen, auch vor Dei'm Strafgericht."

Besonders häufig gedenkt er in Versen seiner Mutter:

,, Oftmals muß ich rückwärts denken an die schönen Kinderjahr'

wie's so heimlich war zu Hause,

wenn die Mutter bei uns war...

Doch die Jahre sind verflossen, sie sind lange schon verrauscht; niemals werde ich vergessen, wie der Mutter ich gelauscht...

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