gangen worden. Jeder hat in seinem Unverstand Fehler begangen und den Zusammenbruch mitverschuldet."
Manez fand keine einzige Entgegnung. Alle Selbstvorwürfe beantwortete er nicht.
Er nahm die Schmähungen des deutschen Volkes stumm hin.
Die Sonne war längst aufgegangen.
Aber der unaufhörlich niederrieselnde Regen bildete einen Schleier, durch den ihr Licht nicht dringen konnte. Dichtes Grau verhinderte den Blick in die Ferne.
Da, plötzlich war etwas eingetreten, ereignete sich etwas Unfaẞbares.
Manez, durch das Erlebnis in Auschwitz gewöhnt, die feinsten Geräusche seiner Umgebung wahrzunehmen, hatte inmitten des Zuhörens von Gebhards Anklagen einen seltsamen Lauf vernommen, er war wie der letzte Seufzer eines Sterbenden.
Er sah schnell zu dem Arzt am Steuer hinüber, ob auch er etwas gefühlt und beachtet hätte. Aber ihm schien nichts bewußt geworden zu sein.
Manez drehte seinen Kopf langsam herum, rein mechanisch. Er glaubte, Peter wäre vielleicht aus seinem Schlummer erwacht, oder Irina wolle sich bemerkbar machen. Er forschte in das Innere des Wagens und blickte direkt auf sie, die zwischen den beiden Kranken sag.
,, So", sagte Dr. Gebhard nach einem längeren Schweigen ,,, nun wird es nicht mehr lange dauern, und wir werden in meiner Veranda gemütlich Kaffee trinken und uns von den Aufregungen der Nacht erholen können." Er erhielt keine Antwort.
Manez hatte sich erhoben. Erschrocken war er auf Irina zugegangen. Er hatte nur Blicke für sie. Aber was war mit ihr geschehen? Sie hatte völlig verzerrte Züge. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Unterkiefer zitterte. Dabei wollte sie sprechen, aber sie brachte keinen Ton heraus. Als Manez sie forschend ansah, flossen aus ihren Augen Tränen.
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