aber Manez hatte sie dringend gebeten, mit ihm zurück nach Prag zu fahren. Sie konnte ihm nichts abschlagen. Die Sorge um Kitty zehrte dennoch an ihrem Herzen. Sie sah zu dem Arzt hinüber, der sich immer noch über die Kranke beugte. Endlich richtete er sich auf. Er legte das Hörrohr beiseite. Nun sagte er: Wenn ich auch noch keine absolut sichere Prognose geben kann, so habe ich mir doch einen ungefähren Überblick verschaf­fen können, daß vielleicht Rettung vorhanden ist. Das Herz ist allerdings sehr schwach."

,, Mit Hilfe des Penicillins, eines neuen hochwer­tigen Heilmittels, das der leidenden Menschheit durch den Bakteriologen Professor Alexander Fleming ge­schenkt ward, hoffe ich auch in diesem Fall einen Erfolg zu erzielen. Habe ich doch schon Kranke in einem noch schlimmeren Zustand, ja von der Schwelle des Todes, mit diesem Mittel retten können."

,, Gebe Gott , daß Sie recht haben und unsere Kranke retten können."

,, Wir wollen es hoffen! Natürlich hängt die Behand­lung von der Natur der Krankheit ab, von der ich mir erst ein Bild machen muß. Da die Kranke ständig unter meiner Beobachtung bleibt, ebenso wie Dr. Vagas, den ich auch mit in meine Klinik nehme, so glaube ich den richtigen Weg zur Rettung beider Kranken zu finden. Jedenfalls", schloß Gebhard sein medizinisches Gutach­ten ,,, dürfen wir hoffen."

,, Auch für Dr. Vagas haben Sie in Ihrem Hause Platz und wollen für ihn sorgen?" fragte Schwester Irina erfreut.

,, Ja, gewiß! Es ist wohl das allerwenigste, was ich lun kann, um Dinge, die ohne meine Schuld mich belasten und eine schlimme Wendung nahmen, zu sühnen. Selbst­verständlich sind auch Sie, Schwester Irina, und Herr Manez. meine Gäste, solange es Ihnen beliebt. Es wird ein wenig eng werden in meinem Hause, aber Sie wer­den den Verhältnissen Rechnung tragen.".

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Der Arzt trat nochmals an Kittys Bett.