Der Arzt frat noch näher und nahm schnell den Arm des Überraschten, schob den Armel in die Höhe und setzte die Nadel auf die vorher mit Ather abgetupfte Hautstelle. Blitzschnell spritzte er das Schlafmittel ein. Darauf rief er nach einem zweiten Stuhl, Kissen und einer Decke. Der Portier holte das Gewünschte. Nun wurde der immer willenloser werdende Kranke mit Hilfe Manez' in eine bequeme, langgestreckte Lage gebracht, zugleich der Kopf durch Kissenpolster gestützt.

,, So", sagte er darauf zu Manez ,,, nun wird er bald seine Ruhe haben. Ich werde indes hinaufgehen zu der anderen Patientin und bitte Sie, solange hier bei Ihrem Freund zu bleiben, bis er eingeschlafen ist."

Peter Vagas rührte sich nicht mehr. Er lag ganz still, ohne Bewegung. Auch seine Züge entspannten sich und erhielten einen friedlichen Ausdruck. Der Arzt schien recht zu haben.

Alle vorher im Korridor versammelten Menschen wa­ren wieder auf ihre Zimmer gegangen. Nur Manez und der Portier waren zurückgeblieben und standen bei dem Kranken. Der letztere meinte: ,, Ein sonderbarer Herr. Die ganze Nacht war er hier unten in der Tele­fonzelle umhergewandert. Ich sagte ihm gleich, er würde sich erkälten. Einmal stand ich auf und horchte, da hörte ich, wie er mit sich sprach. Was konnte ich tun? Er hörte nicht auf mich. Erst als der Arzt kam, war ich beruhigt."

,, Der Herr hat viel durchgemacht. Auch noch in den letzten Tagen."

,, Eine schlimme Aufregung war das eben", meinte der Portier weiter.

Ja, stimmte Manez zu, aber wenn in Ihrem Körper solches Fieber wütete, dann wüßten Sie auch nicht, was Sie täten."

,, Da hat der Herr recht! Also das Fieber war's", schloß der Portier nachdenklich das Gespräch.

Langsam begann das Morphium zu wirken. Schlaff fiel Peters Kopf zur Seite, er war eingeschlafen.

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