,, Nein, ich kenne seine Adresse nicht. Wir müssen uns erkundigen."
Manez war froh, daß Peter ruhiger geworden war und sich jetzt zu Irina setzte, während er den Wagen mit kundiger Hand aus dem Park auf die Fahrbahn lenkte. Bald lag das Schloß und die Flottbeker Chaussee hinter ihnen.
Sie legten die Strecke nach Hamburg auf dem gleichen Weg zurück wie am Nachmittag.
Es wurde merklich dunkler.
Lichter flammten in den Straßen auf, aber nur so viel, um die Schatten zu verscheuchen.
Manez stellte die Scheinwerfer an.
Am Sternschanzenbahnhof ließ er das Auto halten und fragte den dort Posten fassenden Schupo nach der Frauenklinik Dr. Gebhards. Der Beamte zog sein Buch hervor und suchte unter den eingetragenen Krankenhäusern und Kliniken die gewünschte Adresse des Arztes heraus.
,, Die Klinik liegt im Graumannsweg 27", sagte er und klappte das Buch zu. Manez dankte. Er war schon im Fahren, da rief der Schutzmann ihm noch einige Worte nach: ,, Sie fahren am besten über die Lombardsbrücke an der Alster entlang, am Mundsburgerdamm vorbei, rechts einbiegen!"
Die Schönheiten der Alster waren geblieben, aber niemand achtete ihrer und hatte einen Blick dafür übrig. Die Wirklichkeit packte gar zu stark mit harter Hand zu und zerrik alle Träume. Sie zeigte ihr grimmiges Antlitz. Manez trachtete danach, schnellstens ans Ziel zu gelangen. Hauptsächlich war es Irina, welche ihm gar nicht gefiel, denn sie war sehr unruhig und ihr schien Kittys Aussehen größte Sorge zu bereiten. Auch die vielen Aufregungen des langen Tages und der sich bei allem meldende Hunger trieb zur Eile an.
Trotz des noch lebhaften Verkehrs lag auch diese Strecke bald hinter ihnen, doch sollte das Maß ihrer Geduld noch nicht erschöpft sein.
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