Hitler , Herr über Leben und Tod eines Siebzigmillionenvolkes, hatte den Befehl gegeben: Strenge Scheidung zwischen Juden und Christen. Den Juden, die alle zusammen dem Tode geweiht waren.
Dieser Henker hatte die Bande der Menschlichkeit durchschnitten.
Begreifst du nun meinen Ekel und meine grenzenlose Wut diesem feigen deutschen Volke gegenüber, das sich willenlos alle sittlichen Werte rauben ließ: Gattenliebe, Geschwisteranhänglichkeit, Freundestreue, alles wurde auf dem Altar der Vergötterung dieses Vampirs geopfert.
Warte! Es werden alle Schleier fallen. Bald wird das fürchterliche Gespinst unerhörter Verbrechen vor der Offentlichkeit enthüllt werden. Aber du darfst nicht einen einzigen Mann zur Verantwortung ziehen wollen, wo das ganze Volk schuldig ist. Und es schuldet nicht nur die verlorenen Güter-, sondern es schuldet das Höchste: das Gottvertrauen.
Ziehe die Konsequenzen!
Ich will deinen freien Entschluß und möchte dich nicht drängen zu einer Zusage.
Entweder wir fahren jetzt nach der Klinik Dr. Gebhards oder zurück nach Prag . Einen anderen Ausweg weiß ich nicht.
Was willst du also tun? Entscheide!"
Manez sah den Freund abwartend an.
Peter sah finster vor sich nieder und nagte an seinen Lippen.
Wer hätte auch gedacht, daß sich seiner Heimkehr nach Hamburg so viele Hindernisse in den Weg stellen würden.
,, Ich ziehe meine Einwände zurück. Wir fahren zu Dr. Gebhard. Vielleicht hast du recht und ist mein Urteil über ihn zu subjektiv gefärbt.
Doch zuvor muß ich die Luft zwischen uns reinigen und mit ihm sprechen."
,, Das kannst du tun! Weißt du, wo er wohnt?"
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