essen. Nach dem Frühstück bekam sie die von Dr. Gut- mann mitgegebene Medizin. $

Wieder sank ihr Kopf in die Kissen zurück, und sie schloß die Augen.

In der Nacht war ein schweres Gewitter vorüber- gezogen. Der Regen prasselte hernieder.

Aber nur kurze Zeit, dann hatte er aufgehört.

Vagas und Manez hatten sich das imposante Schau- spiel des Himmels von ihrem Fenster aus betrachtet. Es sah wunderbar aus, wenn die Blitze wie feurige Schlangen am nachtschwarzen Horizont entlangzüngel- ten.

Die Elbe floß tiefblau und geheimnisvoll zwischen den Ufern an hohen Felsen und den saftig, grünen Wie- sen vorüber.

Es war ein Böcklinsches Bild, wie es schöner nicht gedacht werden konnte. An der einen Seite der Ufer stieg schroff aus dem Wasser der Elbe die hundert Meter hohe Schäferwand empor.

Nach dem Gewitterregen strömte aus der Erde ein kräftiger Erdgeruch und erfüllte die Luft ganz wunder- bar.

Ein neuer Tag brach an und schenkte allen glück- hafte Stunden.

Nachdem der Wagen hervorgeholt, das Gepäck ver- staut und Kitty geborgen, immer noch im Schlummer ruhend, wieder an ihrem alten Platz lag, die Gäste von den freundlichen Wirtsleuten Abschied genommen und sich für die gute Aufnahme bedankt hatten, ging die Fahrt weiter. Die Richtung war direkt auf Dresden ein- gestellt.

Jetzt waren sie auf deutschem Boden.

Hingerissen von den überwältigenden, schönen Ein- drücken des lieblichen Bodenbachtales waren die Auto- insassen. Immer neue Überraschungen an wechselvollen Bildern brachte die Szenerie. Unvergeßlich war der An- blick der Burgruinen und der verfallenen Schlösser auf der sich längs der Elbe hinziehenden Schäferwand. Von

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