den Höhen der Bergkuppen schauten die Burgruinen als Zeichen der Vergangenheit ins Land. Klöster tauchten hier und da auf. Noch eine Stunde Fahrt, dann würde Dresden in Sicht sein. Peter fühlte eine Angst; bis jetzt hatte er die Verwüstungen des Krieges noch nicht wahrnehmen können. Das flache Land wurde ja von Bombenüberfällen verschont.

Dresden , die Hauptstadt Sachsens , die schönste Kunst­stadt Deutschlands , war erreicht. Zwar befanden sie sich noch in den Vororten, aber schon meldeten sich hie und da zerstörte Häuser und Brücken.

Und dann kam Dresden , die Innenstadt.

O Jammer über Jammer, welch' einen Anblick der Zer­störung bot diese schöne Stadt.

Nach den vorangegangenen herrlichen Eindrücken war der Kontrast in seiner Schärfe überwältigend.

Peter stockte das Herz. Tränen verdunkelten seine Blicke. Er mußte sich abwenden, damit Manez seine tiefe Bewegung nicht bemerkte.

Dieser konnte sich kaum einen sicheren Weg durch die vielen Trümmer bahnen. Und nur seiner festen Hand war es zu danken, wenn das Auto ohne Unfall die Not­brücken passierte.

Schon lange war man an weiblichen russischen Po­sten vorbeigekommen. Mit zwei roten Fahnen bewaff­net gaben sie ihre Signale zum Halten. An jeder Stra­Benkreuzung tauchte diese weibliche russische Militär­Iwache auf. Nun hatte die schnelle Fahrt ein Ende.

Immer wieder mußte Manez, durch die roten Signale gezwungen, haltmachen. Aber es genügte das Vor­zeigen seiner Papiere, um durchgelassen zu werden. Die provisorischen Brücken waren häufig nur improvi­sierte Machwerke von über das Wasser gelegten, von Kahn zu Kahn reichenden Brettern. Schwankend, zenti­meterweise schob sich das Auto vorwärts. Das Wasser unter den Rädern gluckste und wehrte sich ob der un­gewohnten Last.

Peter hatte die Zeit nicht abwarten können, wo die

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