Weg, während die Gipfel und Zweige der Baumreihen links und rechts des Fahrweges sich wie ein Baldachin darüber wölbten.

Peter hatte noch einmal seinen Kopf durch das Fen­ster der Wagentür gesteckt und mit dem Taschentuch gewinkt. Der Wagen schoß schnell vorwärts und fuhr durch das Tor der Ausfahrt in die Dunkelheit hinaus auf die Fahrstraße.

Die Scheinwerfer übergossen die Straßen und Wege mit blendender Helle. Als der Wagen durch Theresien­stadt fuhr, brannten überall in den Häusern Lichter. Radiomusik ertönte in den Straßen. Menschen wandel­ten gemächlich umher, es schien, als ob sie keinen Schlaf brauchten.

Peter ergriff Schwester Irinas Hand.

,, Mir konnte keine größere Freude widerfahren, Schwe­ster Irina, als daß Sie mit uns kommen. Wie danke ich Ihnen."

,, Nun, ein wenig Egoismus ist doch dabei. Sehen Sie, dort am Steuer sitzt ein kräftiger Magnet, der mich jetzt nie mehr losläßt. Aber in Ihnen lebt immer noch eine geheime Angst, es könnte ein Umschwung zum Schlech­teren eintreten. Habe ich nicht recht?"

Peter nickte.

,, Seien Sie doch zuversichtlicher!"

,, Ich werde mir Mühe geben. Eine bessere Hand zur Pflege meiner Kitty als die Ihrige wüßte ich nicht." Unaufhaltsam fuhr der Wagen durch die Nacht. An dem Sudetengebirge, Dörfern, Wiesen und Ackern vorbei.

Weiter nach Leitmeritz ging die Fahrt, nach der alten Bischofstadt.

Auch diese kleine Stadt war bald überholt.

In der Ferne schien ein Gewitter aufzuziehen. Donner grollten.

Blitze erhellten von Zeit zu Zeit die dunklen Kronen der Wälder und ließen auch die Landstraße, über die der Wagen fuhr, aufleuchten. Das weiße Band der

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