seren belehrt. Sie hatten mit dem ersten Blick ihre Seele zum Erwachen gebracht. Ihr Herz schlug noch jetzt in der Erinnerung an den ersten Augenblick des schmalen, tiefgebräunten Gesichts.

Seine ganze Erscheinung, seine Stimme, die Art sei­ner Gesten, alles liebte sie an ihm. Es hatte einen un­vergeßlichen Eindruck hinterlassen. Der unbestimmte Wunsch, in seiner Nähe zu bleiben, hatte sie veranlagt, den Schwerkrankensaal nicht eher zu verlassen, als dringendste Notwendigkeit es verlangte. Sie dachte zu­rück an die eben verbrachte Stunde.

Die Gruppe der Ärzte und Schwestern war gemein­sam mit Manez und den russischen Offizieren in die Nähe des Bettes der Frau Bergner getreten, da hatte sie sich hinzugesellt.

,, Sie ist gerettet", hatte sie Manez zugeflüstert ,,, sie kann getrost reisen."

Bei ihrer Ansprache war ihm das Blut ins Gesicht ge­schossen.

Und Peter Vagas, der sich suchend umschaute, war zu ihr getreten und hatte gefragt:, Schwester Irina, würden Sie uns nach Hamburg begleiten und die Pflege Kitty Bergners übernehmen?"

,, Mit dem Einverständnis Dr. Gutmanns, warum nicht. Ich würde gerne mit Ihnen fahren."

Peter war schnell wieder zu dem Arzt getreten. Gott sei Dank, so würde sie ja in der Nähe Josef Manez' bleiben.

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Manez gehörte zu den Menschen, die mit aller Festig­keit des Willens die Impulsivität verband, eine einzige bewegte Stunde zum Anstoß ihres Handelns zu machen.

Als er den zähen Kampf seines Freundes Peter Va­gas mit den unsichtbaren Gewalten der tückischen Krankheit mit Ungeduld verfolgt und zum glücklichen Ende geführt sah, atmete er, wie von einer Last befreit,

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