Krankenhauses. Hier waren die Abteilungen für Infek­tions- und Schwerkranke. An den Türen hingen Papp­schilder mit Aufschriften: Schwerkranke! Bitte Ruhe! Besuche verboten! Auch ein großes Schild auf den Absätzen der Treppen ermahnte den Besucher zur Ruhe. Hinter diesen verschlossenen Türen ging der tägliche Kampf der Ärzte mit dem Tod vor sich.

Auf dem Gang kam ihnen eine junge Schwester ent­gegen. Sie trug auf einem Tablett Gläser und Verband­stoffe.

Peter Vagas lüftete den Hut, hielt sie an und fragte, ob er Frau Kitty Bergner besuchen dürfe. Die Ange­redete legte ihre Hand wie einen Schalltrichter ans Ohr. Sie war schwerhörig: ,, Bitte, ich verstehe Sie nicht, wiederholen Sie."

,, Doktor Vagas ist mein Name", sagte er laut. ,, Ich möchte Frau Kitty Bergner besuchen. Meine Sache eilt sehr, sie duldet keinen Aufschub."

,, Und dennoch werden Sie sich gedulden müssen. Es ist nämlich keine Besuchszeit. Bitte, kommen Sie wieder." ,, Das ist unmöglich! Seien Sie gut, Schwester! Wir sind die Nacht durchgefahren, ich darf keine Zeit ver­lieren. Bitte melden Sie mich."

Die kleine Schwester mit dem hellen Kraushaar sah zu dem hochgewachsenen Manne auf. ,, Ich will Schwe­ster Irina rufen. Sie hat die Oberaufsicht in den Schwer­krankenstuben." Schnell eilte sie vorüber.

Peter hielt seinen weichen braunen Filzhut in der Hand und teilte in unruhigen Schritten die quadratischen Fliesen des Vorplatzes.

Er sollte Kitty wiedersehen.

Wie würde er sie finden?

Jetzt, wo der langersehnte Augenblick nahte, klopfte ihm das Herz.

Manez sah nachdenklich aus den hohen Fenstern hin­aus auf den Park. Er mochte den Freund nicht stören, dessen Gedanken ganz von dem Wiedersehen mit der geliebten Frau eingenommen waren. Wohl begreiflich!

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