er besaß. Kreuze bildeten darauf die SS - Posten und die Kreise Maschinengewehre. In dieser nächstgelege­nen kleinen Stadt wohnte ein ihm befreundeter Land­mann, von dem er Hilfe erhoffte.

Auch diesen Weg legten die Flüchtenden mit mancher­lei Gefahr zurück und landeten dann glücklich eines Nachts bei dem völlig überraschten Bauern. Manez hatte sich nicht getäuscht. Der Landmann war sofort bereit, die nötigen Papiere und eine gewöhnliche Knechtsklei­dung zu besorgen. Dann setzte er die beiden auf seinen vollgestapelten Gemüsewagen, und hinaus ging es eine Tagesreise hinter Leitmeritz . Darauf machte der Bauer kehrt und fuhr zurück. Wieder hatte sich die Entfernung bis Prag beträchtlich verkürzt. Endlich, an einem sehr heißen Tag, langten die Freunde in Prag an. Ihre Be­fürchtungen, Schwierigkeiten beim Passieren der Stadt­grenze zu haben, trafen nicht zu. Prag war wieder in tschechischer Hand. Die deutschen Truppen waren ab­gezogen.

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Auf Grund seiner früheren Beziehungen konnte sich Manez sofort in Verbindung setzen mit den maßgeben­den tschechischen Militärstellen und dort sein Anliegen vorbringen. Er eröffnete der Militärbehörde die satani­schen Pläne von Massenermordungen in den Konzentra­tionslägern und erzählte sein Erlebnis in Auschwitz . Dann bat er, die zuständigen Stellen möchten dafür Sorge tragen, daß keine Eisenbahnzüge mehr nach den Konzentrationslägern durchgelassen würden, um jeden weiteren Transport zu unterbinden. Sein unbeugsamer Wille bemühte sich, ein Bollwerk zu schaffen, die sata­nischen Pläne der Massenmörder zu zerstören.

So erhielten auf direktem und indirektem Wege alle Dienststellen Kenntnis von den haarsträubenden Zu­ständen in den Konzentrationslägern. Bis weit hinein nach Deutschland drangen die Warnungs- und Aufklä­rungssignale vermittelst eines Geheimsenders.

Während Josef Manez die größte Aktivität entwickelte, seine Pläne durchzuführen, hatte er Deter Vagas zu­

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