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Er versuchte sich aufzurichten.
Durch den gespensfischen Nebel blitzten Laternenlichter. Eine Station war überholt. Die Landschaft versank völlig in ein undurchdringliches Grau. Wie mit einer schweren, riesengroßen Wolldecke wurde die ganze Umgebung umhüllt. In unverminderter Geschwindigkeit fuhr der Zug durch die Nacht. Wohin? Manez forschte vergebens.
Er starrte in die neblige, schemenhafte Landschaft jenseits der Gräben und Felder, konnte sich aber kein Bild des Erinnerns verschaffen. In seinem Zustand fieberhafter Erregung war es ihm nicht möglich, klar und ruhig zu denken. Wie in einem Strudel schossen die Ereignisse der letzten Stunden durcheinander und bildeten nichts als ein Chaos.
Manez fuhr empor. Seine Sinne spannten sich, der Zug hatte seine Fahrt verlangsamt. In gemächlicherem Tempo glitt er dahin. Er beugte sich weit hinaus. In der Ferne schimmerten glühende, rote Punkte, Lichter einer Station. Der Zug hatte scheinbar keine Einfahrt und mußte warten.
Wo war er angelangt?
Jetzt galt es. Jetzt brauchte er allen Mut.
Ein rauher, feuchtkalter Wind empfing Manez mit heftigen Stößen, als er aus dem Waggon absprang, und löschte im Nu das Streichholz in seiner Hand aus.
Wolkenfetzen jagten über den tiefbedeckten Himmel. Die schwache Sicht hatte genügt. Mit einigen gewandten Sprüngen über das Gleisnetz befand er sich jenseits des Zuges direkt vor einer Weiche. Die dort hängende Lampe gab ihm einen ungefähren Bescheid des Umkreises. Mit einem Seufzer der Erleichterung konnte Manez endlich den Ort feststellen. Er befand sich einige Kilometer von Theresienstadt entfernt.
Feiner Regen sprühte ihm ins Gesicht. Er preßte die Hand gegen die Schläfen. Wie gut es kühlte. Seine Wangen glühten, hatte er Fieber? Manez wußte, er war mit seinen Nerven fast zu Ende, aber durchhalten mußte
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