eine fremde Dame-- die Dame von der Bastei . Sie hörte rings in den Bänken die Menschen flüstern und sah, wie alle sich nach dem Paar umwandten. Einige nannten den Namen der Dame: Tamara Weinstein.

Also war es wahr. Er hatte nicht mehr mit ihr ge­rechnet, die er liebte, sondern sich schnell getröstet. Wie konnte sie nur so blind sein? Weshalb hatte sie nie an eine solche Möglichkeit gedacht? War er nicht durch seine Vorträge in ständigem Kontakt mit den Mit­gliedern der Freizeitgestaltung?

Und nun war dieser Abend gekommen, der ihr ein wenig Freude bringen sollte, aber er brachte ihr den schlimmsten Schmerz.

Ihre Tränen verdunkelten ihre Blicke, sonst hätte sie sehen müssen, daß die Vorstellung längst begonnen hatte.

Musik brauste in ihren Ohren, Applaus ertönte. Aber sie sah und hörte nichts. Sie fühlte nur einen stechen­den Schmerz im Herzen. Sie bekam einen födlichen Schrecken,--- hatte sie Peter verloren?

-

sie war

Niemals hätte es geschehen dürfen. Aber ja machtlos-, sie hatte es nicht verhindern können. Jetzt erst blickte sie zur Bühne.

Eine Stille eine Stille füllte den Saal.

Dort stand die schwarzhaarige Schöne von vorhin. Um ihre Mund lag ein gefährliches Lächeln. Und dieses Lächeln galt Peter, der in der ersten Bankreihe sak. Der Vortrag begann.

Alle Anwesenden, von der ältesten Frau bis zum jüngsten Bürschchen, wurden elektrisiert und hingeris­sen von der virtuosen Kunst der Sängerin. Ihre selbst­verfaßten Lieder brachte sie mit zündender Verve zu Gehör. Das Licht der Glühbirnen blinkte auf dem Schmuck von Straßknöpfen, die das schwarze Seidenkleid der Vortragenden schmückte. Entgegengesetzt zu ihrer son­stigen Kostümierung hatte sie heute ein elegantes Ge­sellschaftskleid an, während sie sonst sich wie eine Zigeunerin kleidete.

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