tum unbedingt ein eigenes Reich haben muß mit eigener Nationalität.

Ich hörte kürzlich einen Vortrag über das Judentum, dessen Inhalt diese Richtlinien vertrat, daß nur der eigene Staat als Boden für ein sich gesund entwickeln- des Judentum in Frage käme, sagte Peter.

Wenn also nach Friedensschluß diese Frage akut werden dürfte, müßte man Umschau halten, welche Groß- macht unter den Nationen das Protektorat für einen neuen jüdischen Staat übernehmen wolle, erwiderte Josef Manez.

Trotz aller Krisen, nahm Peter das Gespräch nach einer anderen Richtung wieder auf,gehört der deut- schen Nation die Zukunft, sie ist das Herz Europas .

Der Glanz Europas ging neben Frankreichs feiner, alter Kultur immer von Deutschland aus. Ohne Deutsch- land wird es kaum eine wahrhaft edle Kultur auf dem Kontinent geben können, mögen es noch so viele schwere Krisen heimsuchen, rief Anthony aus.

Peter drückte Hans Rechte.

Wollte Gott , einer der Judenhasser würde dich hören, du Idealist und Prachtmensch!

Die Vorträge waren beendet.

Leider konnten die interessanten Gespräche nicht fortgesetzt werden, weil die Kaffeestunde vorüber war, und die Besucher sich zum Fortgehen rüsteten.

Die Herren begaben sich nach dem Ausgang, was sehr viel Zeit kostete, da sich das Lokal nur langsam leerte.

Draußen angelangt, verabschiedete sich Peter eilig von den erstaunten Freunden mit einer Entschuldigung. Dann schritt er, den Hut lüftend, auf Tamara Weinstein zu, die bereits am Eingang des Kaffees wartete.

In der Zeit, in der die Natur im üppigsten Sommer- schmuck stand, wo Baum, Strauch und Blüte um die Wette in holdester Farbenpracht prangten und mitein- ander konkurrierten, reiften auch in geheimnisvoll drän- gender Weise im Menschen neue Lebenskräfte.

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