möchte. Mit einem Blick fing sie an und mit meinem letzten Herzschlag hört diese Liebe auf."
Kitty zitterte. Immer wieder legte sie ihre Hand begütigend auf seinen Arm.
,, Dieser Allerweltsdoktor, der die Worte bei der Hand hat wie seine Pillen, dieser Scheinheilige, der sich hinter deinem Rücken schadlos hält,- und der sich nie um dich gekümmert hat,--- den liebst du."
Er sprach mit der größten Verachtung und schüttelte ihren Arm. ,, Ich habe nur dich und liebe nur dich, und darum kämpfe ich um dich. Ich will diesem Manne nicht weichen.-- Sage ja, Kitty!"
Aufschluchzend schüttelte sie fortwährend den Kopf. ,, Ich darf nicht, nein, ich kann nicht!"
,, Vergiß alles, vergiß, daß wir Gefangene sind. Vergik hier den Dreck und die Hölle, den ganzen Fron, worin wir leben. Benutze den winzigen Spielraum, den man uns läßt, und werde meine Frau. Ich will unser beider bißchen Menschentum pflegen und halten, damit wir nicht versinken. Verstehst du mich, Kitty?"
Peter schrie nicht mehr. Er sprach ganz ruhig. Kitty war aufgestanden und beschäftigte sich mit ihrem Ankleiden. Auch Peter machte sich mechanisch fertig.
Einige Augenblicke starrte Peter Kitty an.
,, Was bist du für ein Geschöpf? Jemand bietet dir sein ganzes Herz, und du gehst kalt darüber hinweg. Ich habe mich wirklich für dich gesorgt. Habe alles aufgeboten und deine Launen und komischen Ansichten ertragen. Aber du scheinst nicht normal zu sein. Himmelst einen Mann an auf ein paar hingeworfene Zukkerbrocken, die er aus Mitleid beim Abschied aus sich herausgepreßt hatte. Darauf baust du ein Märchenschloß auf. Zum Teufel mit ihm!"
,, O, Peter", sagte Kitty sanft. ,, Warum schimpfst du? Denkst du gar nicht an unsere Freundschaft? Du weißt, was diese mir bedeutet."
,, Ich pfeife auf Freundschaften, auf all' den erlogenen
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