Woher kam die Rettung?

Verzweiflungsvoll grübelte Hans Anthony.

Was für ein Narr war er gewesen. Jetzt, wo er meinte, sein Leben zu formen, zu gestalten und aufzu- bauen, jetzt erst merkte er, wie tief sie alle gesunken waren.

Wir haben keine Menschenrechte, stöhnte er in tiefster Verzweiflung,man hat uns alles genommen, wir sind verloren!

Gegen Morgen fühlte sich Helga sehr schwach. Die schlaflose Nacht, die Aufregungen hatten ihre Kräfte verzehrt. Als sie mit Hans durch den Gang ging, hörte sie hinter sich die Lagerinsassinnen flüstern.

Schrecklich, die arme Frau darf ihr Kind nicht be- halten!

Also wußten doch alle, was sie in der Nacht gespro- chen hatten.

Geheimnisse gab es nicht bei einem solch engen Zusammenleben.

Als Helga auf Hans sah, nahm sie sich zusammen, obgleich sie kaum gehen konnte. Nie hatte sie ihn mehr geliebt als heute. Nein, sie will ihm jeden weiteren Kummer ersparen.

Am selben Tage, nachdem der operative Eingriff vorüber war, trat Hans in das Krankenzimmer ein, wo Helga lag.

Ihr Gesicht war sehr blaß, aber sie lächelte.

Sprechen durfte sie nicht.

Hans kniete an ihrer Seite nieder und vergrub sein Gesicht in den Decken ihres Lagers, dann weinte er wie ein Kind.

Helga streckte die Hand aus und streichelte unaus- gesetzt seinen Kopf.

Leise flüsterte sie:In wenigen Tagen bin ich ja wieder bei dir, Hans.

264