Hans nahm seine Frau noch fester in seinen Arm. ,, Geliebte! Morgen in der Frühe gehe ich mit dir zum Arzt!"
,, Du zweifelst?" fragte Helga erstaunt.
Er schüttelte den Kopf. ,, Nein, das ist es nicht!
Herz bricht,
wissen.
-
--
1
Wenn es mir auch das Geliebte, es muß sein, du mußt es
Wir dürfen keine Kinder in die Welt setzen." , Wie?" fragte Helga entsetzt. ,, Unser Kind dürfte nicht ins Leben treten?!"
"
,, Nein! Die Bestimmungen bei einer Eheschließung in Theresienstadt lauten so."
-
,, Ach, überlege nur, es wäre doch entsetzlich,- unser Kind- –—"
,, Überlegen ist nutzlos. Wir müssen uns fügen." Helga begann haltlos zu weinen.
Geistesabwesend starrte Hans ins Dunkel.
Das Entwürdigende ihrer Versklavung trat nie krasser in die Erscheinung als eben jetzt. Er versuchte seine Frau zu frösten und über ihren Gram hinwegzubringen.
Aber wo war hier Trost?
Wie man die Frage auch anpackte, sie fat überall gleich weh.
Er litt nicht weniger, aber jetzt dachte er nur an Helga. Wie konnte er ihr nur Trost spenden? Hoffnung machen, warten, daß bald gute Nachrichten kämen. Warfen
--
Aber in diesem Falle durften sie nicht warten. In diesem Falle schon gar nicht. In Theresienstadt durften keine Kinder zur Welt kommen.
Helga wimmerte immer noch.
,, Mein Kind,
mein Kind, darf nicht sterben."
-
Endlich war sie ruhig. Wie tot la sie in seinen Armen. Ja, warten warten, bis die da draußen sich
ihrer erbarmten.
Sie waren blufgierigen Wölfen ausgeliefert, ohne Erbarmen.
263


