Die jähen Wechsel ihrer Stimmungen und die immer wiederkehrende starke Müdigkeit machten ihm Sorge.
Als er so grübelte, hörte er ihre unruhigen Atemzüge. Er richtete sich etwas auf, beugte sich über sie und sah in ihre weitgeöffneten Augen.„ Aber Helga, warum schläfst du denn nicht? Du warst doch so müde."
,, Du kannst auch nicht schlafen?" fragte sie dagegen besorgt.
,, Ich glaube, die Luft wird schlecht sein. Ich werde das Bodenfenster öffnen!"
Als er zurückkam, saß Helga aufrecht im Lager und sah ihn an.
,, Hans, ich muß dir etwas sagen", begann sie. ,, Vielleicht wird mir doch leichter, wenn du es weißt. Es hat mich die ganze Zeit ganz schwindelig vor Glück gemacht, doch wollte ich dich nicht eher damit überraschen, bevor ich es nicht ganz bestimmt wußte. Jetzt aber ist kein Zweifel mehr möglich."
,, Nun, und was ist es denn?" drängte Anthony.
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,, Sei nicht gleich so erschrocken. Ich sagte dir doch bereits, wie glücklich es mich macht, denn jetzt hat unsere Ehe erst den richtigen Sinn erhalten."
Helga berichtete nun, was sie so sehr mit inniger Freude erfüllte, daß sie ein Kind erwarte.
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,, Unbeschreiblich glücklich bin ich, daß ich kaum sprechen kann."
Sie schmiegte sich dicht an ihren Mann und erwartete den Ausbruch seiner Freude. Dieser Augenblick, wo die liebende Gattin ihrem Manne das große überwälligende Geheimnis eines neuen, kommenden Glückes ankündigte, hätte ein heiliger sein müssen.
Statt dessen faßte Hans Anthony seine Frau an die Schulter, drehte ihren Kopf zu sich herum und forschte in ihren Augen.
,, Weißt du das ganz bestimmt?"
,, Daß ich ein Kind haben soll, ja! Du kannst es mir glauben."
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