gebirge. Sie schauten dort hinüber, weil da die Freiheit wohnte.

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Hans legte leicht seinen Arm um Helgas Hüffen und flüsterte ihr leise ins Ohr: ,, Mädchen, was sind wir doch für zwei glückliche Menschen! Fast könnte man sagen, selig, wenn wir nur nicht Gefangene wären. Aber sieh, Helga, sind wir erst zu Hause, soll unser Leben ein nie endender Festtag werden!"

,, Hast du Hoffnung, daß es bald sein wird?" fragte flüsternd Helga.

,, Wir wollen nicht fragen, sondern nur glauben, un­entwegt glauben."

Sie schwieg. Er zog sie an den Stamm eines Baumes und drückte einen heißen Kuß auf ihre Lippen. Aus ihren Augen tropften Tränen.

Hans lachte und schüttelte sie zärtlich bei den Schultern.

,, Aber, Liebes, ich glaube, du weinst? Das paßt nicht zu meinem munteren Bachstelzchen."

,, Hast recht!" sagte sie leise. ,, Was kommen muß, kommt doch. Wir entgehen nicht unserem Schicksal, ob es düster oder hell ist. Wir wollen auf Gott vertrauen!" Er küßte sie innig.

Die paar Stunden waren schnell herum.

Sie gingen Hand in Hand durch die weite geheimnis­volle Dunkelheit nach Hause, und die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft vergoldete ihren Weg.

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Helga war glücklich, ganz einfach glücklich. So glück­lich, wie sie nie zuvor gewesen war.

Nur unsagbar schwach fühlte sie sich mitunter, die Beine sackten ganz einfach unter ihr weg, und sie mußte sich setzen.

Wenn sie an Hansens Seite lag, eilten ihre Gedanken hinaus in die Freiheit. Sie starrte dann in die Dunkel­heit, die sich mit den Bildern der fernen Zukunft füllte. Dann sah sie eine Schar Kinder im Hause umhertollen.

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