daß man zunächst vor Freude sich nicht zu fassen vermag.
Wie ein kostbares Geschenk hält man den feuren Gruß aus der Heimat in seinen Händen.
HELGAS ENDE
Am 24. Dezember fiel der erste Schnee.
Der Sturm hatte eine dichte weiße Decke über Häuser, Bäume und Baracken gebreitet und hatte sie weit hineingeweht in die Berge, die nicht mehr zu erkennen
waren.
Auf den Straßen stampften die hohen Stiefel der Tschechinnen durch den fest gefrorenen Schnee ihrer Arbeitsstätte zu, während die mangelhaften dünnen Schuhe der deutschen Mädchen und Frauen die eisige Kälte durchließen. Der Abend brach jetzt früh herein, und die Stunden, da man sonst im Sommer auf den Basteien saß, mußten jetzt in der stickigen Luft der Zimmer verbracht werden.
Leider konnten wegen Kohlenmangels keine Konzerte noch Vorträge stattfinden.
men.
Helga und Hans kamen am Tage nicht viel zusam~ Heute waren sie trotz der Kälte auf die Bastei gegangen.
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Es war Sonntag, aber sie hatten nur ein paar geraubte Stunden für sich frei. Und diese wollten sie auskosten.
Wie frisch und jung wirkte Helga neben Anthony, wie sie jetzt beide ihres Weges gingen. Mit frostgeröteten Händen formten sie Schneebälle und bewarfen sich damit wie kleine Kinder.
Dann hielten sie aufatmend stille, da sie die Treppe zur Bastei hinaufklimmen mußten.
Dort hielten sie sich umschlungen und schauten hinüber auf das kaum sichtbar liegende Sudeten
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