,, Gebe Gott , daß du recht hast." Sie seufzte schwer. ,, Es ist ein Wunder, daß wir das alles überleben können."

,, Der Mensch hält viel aus", meinte Peter.

,, Man legt es darauf an, uns verelenden zu lassen. Wer kann das noch weiter ertragen."

,, Eine internationale Kommission wird bald unser Lager besichtigen. Aus der Schweiz oder aus Schwe­ den . Das Gerücht habe ich von Patienten gehört. Sol­che Leute könnten uns helfen. Das Ausland mußte wissen, wie schlimm unsere Lage ist. Vielleicht, Kitty, wird man der Deutschen Regierung Vorstellungen ma­chen, uns freizugeben. Das Ergebnis über unsere Aus­hungerung müßte wie eine Bombe platzen."

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Wieder vergehen die Tage in eintöniger Gleichför­migkeit.

Es wird gehungert, gearbeitet und viele sterben.

Niemand hilft. Die Lage der Gefangenen bleibt die­selbe. Keine Kommission, kein Ausland meldet sich. Nichts geschieht, es dringt auch nichts von draußen herein.

Inzwischen war die Postsperre aufgehoben. Gott sei Dank! Die ersten Karten konnten mit fieberhaft zitte­rigen Händen wieder geschrieben werden. Der Inhalt durfte dreißig Worte umfassen. An die Angehörigen durften nur gute Nachrichten gelangen.

Seit neun Monaten hatte man keinerlei Post von Zu­hause erhalten. Wenn die in der Heimat wüßten, welch eine Marter das lange Warten mit sich bringt, sie hätten längst geschrieben.

Da vergeht Tag für Tag mit seinen Bleigewichten an Sorge, Kummer und Qual, und kein Lebenszeichen erfolgte.

Endlich findet man auf der Lagerstätte eine Karte oder Brief aus der Heimat, und der Jubel ist so groß,

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