aus der eine Treppe hoch in die oberen Stockwerke zu seinen Zimmern führte, so deutlich sah er ihn mit dem freundlichen, alten, lieben Gesicht. Wird er ihn wieder­sehen? Und die Bücher, die die Wände seines Zimmers fast völlig einnahmen, und der Schreibtisch und die klei­nen Kostbarkeiten seiner verschiedenen Reisen, wird das alles noch vorhanden sein?

Eine Welt war versunken, wird sie wieder auftauchen? Ein Jahr war bereits vergangen im Fron der Gefan­genschaft.

Wann nahte die Erlösung?

Peter riß sich aus dieser Gedankenwelt gewaltsam heraus. Die Geniekaserne war erreicht.

WECHSELNDE EREIGNISSE

Am Horizont stand die Dunkelheit wie eine Wand, als Kitty trotz des ermüdenden Dienstes noch einmal auf die Straße trat. Der graue Strom der Menschen flo träger dahin, so kostete es ihr wenig Anstrengung, schnell vorwärts zu kommen und die nahe Turmgasse zu erreichen.

Sie hatte es sehr eilig, den Besuch bei Frau Lupiskaja zu machen, deren Adresse sie nun endlich durch die Zen­tralkartei erhalten hatte, da es bereits acht Uhr war und um neun Uhr alles von der Straße sein mußte. Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, daß der Bodenraum, den sie jetzt aufsuchte, auch zugleich die Wohnung des jungen Ehepaares Anthonys war. Als Kitty die Stiegen emporstieg, schlug ihr ein betäubendes Stimmengewirr von vielen dort untergebrachten Menschen entgegen. Hier mochten wohl 50 Personen in enger Gemeinschaft zusammen hausen. Der Raum war nur spärlich erleuch­tet. Eine einzige Birne hing von einem Dachbalken her­ab. Nach einigen Kreuz- und Querfragen, nachdem sie kunstvoll über mehrere Lagerstätten hinübergeklettert war und den Gang zu der Lagerstätte von Frau Lupis­

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