jahte und Peter beschloß, sie von ihrem Dienst abzu­holen. Mit diesen Worten trennten sie sich.

Während Kitty die Färberei betrat, schlug Peter Vagas den Weg nach der Geniekaserne ein, in deren Räumen sich seine Sprechstunde befand. Unausgesetzt erfüllten ihn die Gedanken an Kitty. Er suchte eine engere Ver­bindung mit ihr herzustellen und die entscheidende Frage an sie zu richten, denn die Umstände verlangten es dringend. Sehr wohl war ihm nicht dabei, er sagte sich, daß es bei ihrer eigenartigen Charakteranlage ein Wag­nis sei für ihn, den Kampf mit dem fernen Freund auf­zunehmen. Mit diesem Mann im Hintergrund von Kittys Leben, den er haßte, weil er sie verelenden ließ und sich nie um sie kümmerte.

Mit diesem Jämmerling, der wahrscheinlich aus irgend­welchen unbekannten Gründen handelte, die seine eigene Sicherheit betrafen.

Die Eingeschlossenen in Theresienstadt kannten ja die Bestimmungen nicht, wonach die Reichsdeutschen verbannten Personen gegenüber sich zu verhalten hatten. Aber soviel sagte sich Peter doch, daß er Mittel und Wege hätte finden müssen, um mit Kitty in Verbindung zu bleiben. Er jedenfalls in umgekehrter Lage hätte so gehandelt.

Bei ihm sollte sie ihr Heimatrecht finden und so Gott will, würde er sie einst, wenn sie aus dieser schmäh­lichen Gefangenschaft erlöst sei, in das freiherrliche Schloß in Hamburg an der Flottbeker Chaussee als Herrin einführen.

Und dann sprangen seine Gedanken zwangsläufig auf Meinau über, seinen treuen Diener. Und er sah das von einem weißen Haarkranz umgebene Antlitz vor sich, wie es in der Wiedersehensfreude aufleuchtete. Und wie er, der in seinem Hause alt geworden war, ihm seine Hände entgegenstreckte. Denn Meinau war kein Diener im eigentlichen Sinne, sondern mehr, er war ihm Vater ge­

wesen.

So deutlich sah er ihn in der Halle des Hauses stehen,

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