Kitty mußte, wo die Geschehnisse zur Reife kamen, den Mut aufbringen, einen direkten Weg zu wählen.

Peter entschloß sich, auf dem Heimwege mit ihr zu reden, wenn es ging. Als das Essen beendet war, erho­ben sich die Gäste und rüsteten zum Aufbruch. Die Zeit bei der liebenswürdigen Gastgeberin war äußerst rasch vergangen.

Frau Vagas geleitete die kleine Gesellschaft durch den Garten bis zum Tor, dort hielt sie Kittys Hand lange in der ihren und bat sie, recht bald wiederzukommen, vielleicht morgen. Sie hätte ihr noch vieles zu sagen.

Kitty und Peter begleiteten das junge Paar zu ihrer neuen Behausung in der Turmgasse. Die Raumwirtschaft hatte den Neuvermählten einen neuen Schlafraum zu­gewiesen auf dem Boden eines Blockhauses, wo es Eheleuten erlaubt war, zusammen zu wohnen.

Helga hatte verstanden, den kleinen Lebensraum, der für sie und Hans vorgesehen war, auf das Geschick­teste auszunutzen. Sie hatte das Lager so künstlerisch bereitet, daß es wie eine Couche aussah, und die Kissen und Decken allerliebst in den Ecken verteilt.

Peter blieb überrascht stehen und äußerte sich sofort anerkennend, auch Kitty kargte nicht mit ihrem Lob.

Helga in ihrer Lebhaftigkeit sprang wie ein zierliches Bachstelzchen von einem zum andern und suchte die Freunde noch länger zum Bleiben zu nötigen.

Aber Peter lachte und wies auf die Dringlichkeit sei­ner Sprechstunde hin, auch Kitty wehrte hastig ab. Hans und Helga schüttelten beiden zum Abschied die Hand.

Und dann traten sie den Heimweg an. Peter sprach lebhaft über Hans und Helgas fernere Zukunft und lebte sich ganz in deren Gedankenwelt ein.

Kitty hörte still zu. Auch sie nahm an Helgas Glück innigen Anteil. Sie schätzte sie nicht nur als Freundin, sondern auch als stets opferbereite Kameradin. An ihrer Arbeitsstätte in der Magdeburger Kaserne ange­langt, verabschiedete sich Peter von Kitty nud fragte sie, ob er sie heute Abend sprechen dürfte. Kitty be­

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