auf ihn sein. Seine frische, aufmunternde Art und uner- müdliche Arbeit in der Hingabe an seine Patienten ist unendlich wertvoll. Er hat manchem Menschen hier das Leben erträglich gemacht. Wenn ihr lieben jungen Leute nur erst einmal frei seid und in die Heimat zurückge- kehrt, so habt ihr neben den Leiden auch Gewinne mit nach Hause zu nehmen.

Hans Anthony hatte sich erhoben.

Meine Freunde, jetzt möchte ich gern an diesem Tag, wo mir so viel Liebe zuteil geworden, zunächst Ihnen, liebe Frau Vagas, danken für diese schlichte Feier, die uns allen in Erinnerung bleiben wird. Und dann möchte ich bekennen, daß das höchste Glück, was uns werden kann, darin liegt, den richtigen Lebenskameraden bzw. Kameradin zu finden, und, er wandte sich an Peter, und das, lieber Peter, wünsche ich dir von ganzem Herzen.

Deter drückte dem Freunde die Hand und reichte sie auch zugleich Helga. Helga prangte in reizender Jugend- fülle und zog alle Blicke auf sich. Ein paar kleine weiße Schleifen in den hochgesteckten braunen Locken muß- ten den üblichen Brautschleier ersetzen. Wie ja alles in Theresienstadt Ersatz sein mußte.

Die Rede Hansens hatte viele Gedanken bei Peter ausgelöst.

Er sah das Glück der Liebenden mit neidlosen Augen an. Begriff er doch aus eigener Lage heraus das jahre- lange Dürsten Hans Anthonys nach der Erfüllnug seines Daseins.

Wohl erging es ihm ähnlich so, auch er drängte da- nach, sein Leben mit Kitty zu verbinden. Aber leider war dieses Ziel noch in weite Ferne gerückt.

Rasch und heiß stieg es in Peters Herzen auf, eine Entscheidung herbeizuführen. Zwar mußie er sich sagen, daß es um Kittys willen gewagt sei. Zugleich aber ver- leitete ihn die innige Liebe zu ihr, auch für ihr Wohl das Rechte zu wählen. Und er sah es darin, eine gleiche Ver- bindung wie Hans zu schließen.

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