höfe mit den Arbeiterkolonnen, die noch an keinen festen Arbeitsplatz gebunden waren. In Gruppen auf­geteilt, warteten sie auf ihre Arbeiterführerin, welche den Namen, Alter, Transportnummer jedes einzelnen notierte. War das geschehen, übernahm die Partiefüh­rerin ihre Gruppe und zog mit ihr zur Arbeitsstelle. Dort wurde der ausgeschriebene Schein dem Arbeits­leiter vorgelegt, der ihn unterschrieb. Später nahm die Partieführerin diesen Zettel zum Arbeitsamt mit und übergab ihn der Kanzlei zur Unterlage der zu errech­nenden Stundenzahl. Die Errechnung nach dieser Ar­beitsleistung war wichtig, weil danach die Dekade aus­gefolgt wurde. Festangestellte in den Betrieben hatten keinen Morgenappell nötig. Sie konnten sich gleich ohne Meldung an ihre Arbeitsstelle begeben.

Häufig genug goß es in Strömen, und man war in den Kasernenhöfen der Kälte und Nässe schutzlos preis­gegeben. Geduldig mußte gewartet werden, bis jeder in seine Gruppe eingetragen war.

Heute standen auch Kitty Bergner und Helga Arnstein auf dem Hofe der Geniekaserne, auch sie mußten zum Appell antreten. Helga hatte recht gehabt. Die Kartof­felschälmaschine war eingeführt worden und machte die vielen Hunderte der jungen Frauen in den Schälstuben überflüssig.

Die Arbeiterführerin gruppierte die beiden in die Tischlerei ein, wo besonderer Mangel an Arbeitskräften herrschte.

Nachdem die zwölf Frauen aufgeschrieben waren, zogen sie mit ihrer Partieführerin unter strömendem Regen, im Wasser watend, zum Arbeitslager, wo der Wagen stand. Dieser mußte vom Lagerplatz der Tisch­lerei durch die Straßen bis zum Holzlager gezogen werden. Dann ging es eine kleine Anhöhe hinauf, durch Schlamm und Schmutz des Platzes wurde der Wagen gezerrt, an hochgetürmten Holzstapeln vorüber, bis zu der Schwelle, wo das Aufladen der Baumstämme, Boh­len und Latten begann.

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