Wenns der Herrgott nicht will, nützts dirs garnix,

Darum halt still, es kommt nur, wie ers will.

So hieß der Refrain des einen Liedes. Ein anderes von ihr sangen die Buben und Mädel auf den Gassen. Es begann:

Oh, kehr zurück, bei deiner Treue Schwur.

Du bist mein ganzes Glück,

Sag mir das Wörtchen nur,

Was mich entzückt,

Oh, kehr zurück!

Oh, kehr zurück!

Ich liebe ja nur dich, beim ersten Blick.

Jetzt wein ich bitterlich

Um mein verlornes Glück.

Oh, kehr zurück!

Zum Schluß sang sie noch ein Lied, welches sie wie- derholen mußte:

Oh, gib mir nur das kleinste Lebenszeichen,

Nur ein paar Worte, wies dir geht.

Die Sorgen wollen ja nicht von mir weichen,

Solange ich nicht weiß, wies um dich steht.

Ja, ist denn niemand da, der mir kann sagen,

Ob du auch manchmal hast an mich gedacht?

Die Ungewißheit ist nicht zu ertragen,

Und weinen tue ich fast jede Nacht.

Oh, gib mir nur ein kleines Lebenszeichen,

Und lindere meines Herzens große Oual.

Wer weiß, wie lange noch die Kräfte reichen,

Vielleicht grüß ich dich heut zum letztenmal?

Tosender Beifall folgte dem wirklich formvollendeten

Vortrag. Das war Tamara Weinstein, wie sie lacht, singt und klagt in tausend verschiedenen Tönen. Danach brachte das Programm die fünfzehnjährige, jugendfrische Blondine Sonja Lupiskaja, die Tochter der Stimmimitatorin Irena Lupiskaja, beides Russinnen, hier- her verschlagen wegen der unsinnigen Nürnberger Ge- setze.

Irene hatte einen deutschen Mann geheiratet, war aber

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