waren fürchterlich verdorben und verbreiteten einen kloakenartigen Geruch, so daß mancher Frau übel wurde.

Trotzdem alle Schälerinnen Handschuhe an den Hän­den trugen, wurden die Finger schwarz und unansehn­lich.

Heute nach Schluß der Arbeitszeit sollte die Dekade von dem vorhergehenden Monat Februar ausgegeben werden. Den gedruckten Streifen, worauf die Punkt­zahl stand, hatten die Frauen schon erhalten.

Kitty freute sich sehr darauf, einen Zuschuß zu der schmalen Essensration zu bekommen. Sie holle den kleinen Papierstreifen aus ihrem Portemonnaie heraus und betrachtete ihn aufmerksam. Danach hatte sie dreieinhalb Pfund Kartoffeln zu beanspruchen.

Das war die Dekade ihrer Arbeit für den gewesenen Monat. Außerdem gab es das N- Brot und eine Prämie für fleißig Arbeitende alle zehn Tage. Diese bestand in einem Stückchen Margarine( sieben Deka 70 Gramm), zwei Schnitten Brot, eineinhalb Löffel Zucker( sieben Deka), ein Viertel Leberpastete( ungefähr Aufstrich für drei Scheiben Brot).

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In jüngster Zeit gab das Konzentrationslager Geld mit einer dazugehörigen Punktkarte heraus. Auf dieser Punktkarte stand eine Nummer, und sobald diese Num­mer an die Reihe kam, was einmal im Monat geschah, konnte man in das Lebensmittelgeschäft gehen und dort einige zusätzliche Nahrungsmittel einkaufen. Z. B. fünf Deka Trockenzwiebeln, zehn Deka Senf und zehn Deka Brotaufstrich. Dann gab es noch Tee- Extrakt und ver­schiedene Gewürze.

Wenn man Glück hatte, bekam man Maggi- Extrakt, zwei Suppenwürfel oder Saccharin.

Auch die Schuhgeschäfte, das Wäschehaus und die Kleidergeschäfte gaben Nummern heraus. Hier kamen nun endlich all die gestohlenen Sachen zum Vorschein. Mancher erkannte in den ausgestellten Kleidern und Blusen oder Tischdecken, Handtüchern, Schuhen, Hand­taschen usw. seine eigenen Sachen wieder.

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