schienen sich mit den Wanzen gut zu vertragen. Der menschliche Körper bot ja Angriffsfläche genug.

Kitty war den nächtlichen Kämpfen mit dem Ungezie­fer nicht mehr gewachsen. Kurz entschlossen trug sie eines Abends ihr Bettzeug nebst der Matratze wieder in den Hof hinaus. Mochte es regnen, stürmen oder noch so kalt sein, es war die einzige Lösung, aus dieser schrecklichen Situation herauszukommen.

Vorher hatte sie jedes einzelne Stück der Betten gründlich nachgesehen. Von mehreren kleinen Holzbän­ken machte sie das Untergestell, darauf kam die Matratze und dann das Lager.

Es war noch empfindlich kalt in der Nacht, und die Gefahr, sich eine Krankheit zu holen, war groß, auch sonstige Unannehmlichkeiten anderer Art standen nicht aus. Jedoch die Wohltał war unbeschreiblich, als Kitty die erste Nacht unter freiem Himmel verbrachte. Bald gesellten sich noch andere Frauen hinzu, und der Aus­weg, eine gute Nacht zu haben, frei von Ungeziefer, war gefunden.

Nur regnen durfte es nicht, dann saß man auf dem­selben Fleck, und das alte Lied begann von neuem.

Kitty lag abends stundenlang wach und schaute in den besternten Himmel hinein, der in seiner Unendlichkeit sich über ihr wölbte. Und dann zog Frieden in ihre ge­quälte Seele ein.

Es war eine Freude, Kitty morgens den Gang an die Arbeit antreten zu sehen.

Mit peinlichster Sauberkeit zog sie die abends gründ­lich ausgebürsteten Kleider an, nachdem sie vorher zum Unwillen der Zimmergenossinnen wahre Wasserbäche über ihren Körper ausgegossen hatte.

Dann wurde das lange, blonde Haar gründlich aus­gebürstet und mit einem Band von Ohren und Stirn zurückgehalten.

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