des Idealismus folgen konnte, wie sie sich vertraut machte mit seinen Plänen und Zielen. Nie vergaß sie die einmal erörterten Themen seiner Arbeiten.
Peter hatte neben des Freundes Stütze nun auch noch seine Mutter zum Gedankenaustausch.
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Die Mutter gab sich ihrem Sohne ganz. Sie vergalt seine Liebe zu ihr mit dem vollen Einsatz ihres eigenen Lebens. Gewiß: die Bücher und die weiten Reisen Lichtbäder für die Seele hatten ihren Geist erst zur Reife gebracht und sie zur Kameradin ihres Sohnes befähigt. Jetzt aber durch die völlig veränderten Verhältnisse trat eine Stockung ein. Jetzt konnte man nur von der Vergangenheit zehren, denn Gegenwart und Zukunft lagen im Dunkeln. Mit wem konnte man hier darüber sprechen? Mit niemandem! Hatte sie nicht an so vielen luxuriösen Dingen der Kultur gehangen, und langsam war alles nach und nach verschwunden, geraubt, enteignet? Jetzt war sie eine Bettlerin. Halt! Doch nein. Das Beste blieb ihr ja: ihr Peter.-
Wie alle Tage saß Frau Vagas allein im Garten. Sie wartete
Und dann trat Peter ein.
Die matte Sonne strahlte wieder am Himmel. Er hatte sein tiefes Blau zurückgewonnen. Die Blumen auf den Beeten leuchteten. Und irgendwoher zwitscherte ein Vöglein.
Die Natur war für sie wieder erwacht.
Peter schloß seine Mutter in die Arme: ,, Nicht böse sein, Mutterle, es ist heut ein wenig später geworden." ,, Du bist da, was braucht es Erklärungen. Ich weiß, du wirst mich nicht vergessen."
Die Mutter umfaßte den Sohn mit einem Blick.
Er schien ihr verändert. Zerstreut, gedankenvoll. Immer war Offenheit der Grundzug seines Wesens gewesen, daher sagte Peter auch gleich:
,, Mutter, es ist ein Wunder eingetreten. Ich habe dein Ebenbild gesehen, so wie du aussahst, als du jung warst."
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