Wunsch. Nur verlangte er, als frisch geadelter, schwer­reicher Bankier die äußerlichen Repräsentationen seines Hauses. Als daher die verwöhnte Ellen mit ihrem Ent­schluß, den wohlbekannten Herrenreiter Horst Vagas zu heiraten, hervortrat, setzte es bei dem Alten Sturm. Er wollte zu dieser Ehe seine Einwilligung nicht ge­ben, denn er hatte bestimmt bei seiner hohen, kom­merziellen Stellung mit einem Grafen gerechnet. Das setzte nun Kämpfe aller Art. Ellen liebte den schönen Horst leidenschaftlich und heiratete kurzerhand, ohne Zustimmung ihres Vaters. Ihr mütterliches Erbteil er­laubte ihr diesen Schritt. Erst als Peter geboren wurde, entspannte sich das Verhältnis zu ihrem Vater, und die Familienbande fügten sich langsam wieder zusammen. Ja, es schien, als wolle der Baron von Bargen das Ver­säumte nachholen. In seiner übergroßen Freude als Großvater überschüttete er seine Tochter mit Geschenken und kaufte ihr unter anderem ein Gut in Wilmersdorf bei Berlin als nachträgliches Hochzeitsgeschenk und beschenkte seinen Enkel Peter mit einem großen schloß­ähnlichen Gebäude an der Flottbeker Chaussee in Ham­ burg mit dem Blick über die Elbe . Nach dem jähen Tode ihres Mannes unternahm Frau Vagas auf ihrer eigenen Segeljacht weite Reisen, um den Schmerz des so frühen Verlustes ihres Mannes zu betäuben. Und nur das Kind, von dem sie sich nie trennte, hielt Frau Vagas am Leben. Daraus ergab sich auch das spätere innige Ver­hältnis zwischen Mutter und Sohn.

So sehr Peter auch an seiner Mutter hing, so wußte sie doch aus Erfahrung, daß das Leben es einmal be­stimmte, Peter hergeben zu müssen, und sie sagte sich: , Wenn er erst im Strome schwimmt, gleich allen ande­ren Ehemännern, werde ich mich ohne ihn begnügen müssen.

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Aber bislang bestand noch keine Besorgnis für solche Veränderung.

Es war wunderbar, wie Frau Vages, die doch eine ganze Generation älter war, ihrem Sohne auf dem Wege

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