ter ihm ein höherer Wille waltet. Der hohe Geist, der das Weltall lenkt und zu irgendeinem Zweck leitet, wird auch dem Geschöpf dieser Erde, dem Menschen, eine Aufgabe zugewiesen haben, die er erfüllen muß.

Jedenfalls dienen wir alle, wie wir da sind, als Glieder einer Kette, deren Ende wir nicht absehen können.

Das Dunkel, das über diesen Dingen liegt und sich auch dem schärfsten Verstande nicht offenbart, können wir nicht durchdringen, weil uns die Sinnesorgane dazu fehlen, oder weil unsere Sinne nicht fein genug sind, sie zu erfassen."

Jetzt schien sein Blick wie Feuergarben zu sprühen. Vor seinem Geiste stand das Martyrium der gequälten Menschheit, erhoben sich die unzähligen Verbrechen der modernen Sklaverei, und wie mit Blut geschrieben sah er die Mordtaten Hitlers und seiner Helfer.

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Mit erhobenen Händen und weithin tönender, metalli­scher Stimme fuhr der Vortragende fort:

,, Und nun zu meinem Thema: ,, Vom Wertvollsten". ,, Die Liebe, heißt es, höret nimmer auf."

,, Das Streben nach Glück und Reichtum hier auf Erden ist berechtigt. Es dient zur Entfaltung der inneren Kraft jeder Persönlichkeit. Aber es darf nur als Mittel zu einem schöneren Zweck benutzt werden, das Ziel jedoch, wel­ches jeder wie der Schiffer auf hoher See den Leucht­turm vor Augen hat, muß ein gutes sein und darf von dem Weg des Rechten niemals abweichen. Das reine und gute Wollen geht auf Plato zurück.

Wie ein leuchtender Stern in weiter Ferne muß dieser Endzweck unverrückt vor unserem geistigen Auge ste­hen. Alle unsere Wege müssen zu ihm führen.

Es gibt zweierlei Recht, ein gutes und ein schlechtes. Das letztere sucht seinen Vorteil auf Kosten der All­gemeinheit. Das gute Recht hingegen schafft die Har­monie.

Wenn die Harmonie nicht gewahrt bleibt, stürzt das Weltall in sich zusammen."

Der Vortragende atmete hörbar und trat weiter vor.

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