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tätigen? Sie können daher jederzeit hierher auf die Krankenstuben kommen und die Pflege des Mannes übernehmen."

,, Muß ich mich nicht zunächst noch einmal wieder an das Gesundheitswesen wenden?"

,, Nein, das ist nicht nötig", erwiderte Dr. Gutmann, ,, Sie können morgen gleich beginnen. Ich werde die wei­teren Schritte zu Ihrer Bestätigung als Schwester selbst besorgen. Der Zettel darüber wird Ihnen vom Arbeits­amt zugestellt werden."

Später bekam Kitty die Arbeitszuweisung, wonach sie als Krankenpflegerin der Sudetenkaserne zugeteilt sei. Es ging alles blitzartig, denn irgendwelche Überlegung über die Veränderung ihrer Arbeitspflichten hatte Kitty überhaupt nicht angestellt. Sie wollte Larsons hel­fen und hatte instinktiv den richtigen Weg dafür er­wählt. Erst nachdem alle diese Formalitäten für ihre Be­tätigung als Schwester erledigt waren, eilte sie die Stufen in ihrem Blockhaus hinauf und betrat das Büro des Hausältesten.

Stehr blickte von seinem kleinen Schreibtisch, der mit Zetteln, Büchern und allen möglichen Schriftstücken belegt war, auf und starrte Kitty ins erhitzte Gesicht. ,, Sie kommen etwas spät, meine Gnädige", meinte er spöttisch.

,, Enschuldigen Sie nur, Herr Stehr, aber ich mußte dringende Angelegenheiten für mich erledigen. Ich trete nämlich morgen als Schwester in die Sudetenkaserne ein und habe mir daher meine Schwesternkleidung ab­holen müssen. Hier ist der Ausweis über meine neue Arbeit."

Kitty übergab dem Hausältesten den Schein.

Voller Erstaunen nahm der Wachthund den Zettel in Empfang, der wahrscheinlich alle seine Berechnungen über den Haufen warf.

,, Na, da werden Sie sich aber wundern, was da zu fun ist. Dagegen ist das hier bei mir ein Paradies." Er

war aufgestanden.