vereinen. Sie fuhr aus ihrer Arbeit empor, als Frau Magnus laut ihren Namen rief.
,, Frau von Hell, vergessen Sie bitte ihren Dienst nicht, er beginnt sogleich. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie Ihren Platz während dieser zwei Stunden nicht verlassen dürfen. Sie haben dafür zu sorgen, daß keine Zwischenfälle von Unsauberkeiten in dem Badezimmer eintreten, da Sie sonst selbst die Säuberung übernehmen müssen."
Frau von Hell erhob sich sofort, packte ihre Sachen zur Seite und ging hinaus.
,, Und Sie, Frau Levy, haben um 12 Uhr Dienst und lösen mich ab. Ich gehe jetzt hinunter, weil der meinige beginnt."
Die angeredete Frau Levy nickte bejahend mit dem Kopf. Frau Magnus eilte mit jugendlichem Eifer über die vielen Lager hinweg durch den schmalen Weg in der Mitte des Zimmers. Dann öffnete sie die Tür und ging hinaus.
Kitty hatte bereits ihre Arbeit in der Küche begonnen. Mit hochrotem Gesicht war sie bemüht, durch wahre Fluten von Wasser die schmutzigen Fliesen der Küche zu säubern. Die Küche wurde täglich von Hunderten von Menschen passiert, da sie zwischen dem Korridor, dem Eingang und der Terrasse zu den anderen Zimmern führte. Auch das Zimmer des Hausältesten führte durch die Küche über die Terrasse.
Kittys Augen musterten aufmerksam die Türen, den Boden und den Herd, ob auch alles gründlich gesäubert sich dem Auge wohlgefällig darbot. Sie war sich ihrer Leistung bewußt und dachte Anerkennung zu ernten. Weit gefehlt.
Stehr stand plötzlich auf der Türschwelle zwischen Küche und Terrasse und musterte kritisch ihre Arbeit. Ein mißbilligendes Kopfschütteln leitete seine Worte ein. ,, Sie haben wohl noch nie einen Besen in der Hand gehabt? Nennen Sie diese Sudelei ein Reinemachen?" Er wandte sich brüsk ab und wartete keine Antwort ab.
4 Philipp, Die Todgeweihten
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