irgendwoher aus Braunau . Ihre übergewaltigen Träume verstand dieser und machte sich dieselben dienstbar. Ja, diese Menschen waren ratlos, steckten die Köpfe zusammen und flüsterten sich heimlich alle möglichen Plane zu.

Was hatte er zu verlieren? Er, ein kleiner, namen­loser Soldat aus dem Weltkrieg. Nichts!!!

Aber einen Willen hatte er, riesenhaft groß. Eine Rolle wolte er spielen um jeden Preis. Ja, das wollte er. Die Zukunft sollte es lehren.

Aus winzigsten Anfängen wurde das Saatkorn eines Unkrautes gesät, das das ganze Europa später über­wuchern sollte und alles, was wertvoll war, im Keim erstickte.

Der Rattenfänger der jüngsten Weltgeschichte war geboren.

Und er fing an, seine Flöte zu spielen. Er lockte die Volksmassen zu sich heran. Zuerst trieb die Neugierde die Menschen zu ihm, dann erwachte nach und nach das Interesse an seinen verführerischen, apodiktischen Reden und Versprechungen, die in ihren Herzen die langgehegte Hoffnung auf eine bessere Zeit nährten.

Was sagte er? Statt eines kleinen, geknechteten Deutschlands sollte ein mächtiges, nur von Germanen bewohntes Großdeutschland entstehen, das seine Ge­setze den andern Völkern diktierte.

Die nationale Einigung aller Volksgenossen sollte das bewerkstelligen. Bruder sollte mit Bruder, Land mit Land eng verknüpft werden, und stark wie eine Lawine alle anderen Parteien, Verbindungen und Pakte ein­fach erschlagen.

So der Mann, der sich Adolf Hitler nannte.

Dieses neueste Deutschland sollte ein tausendjähri­ges Reich werden und in die Geschichte als solches eingehen.

Der Nationalsozialismus wurde nicht von Adolf Hitler , sondern von Hauptmann Hermann Röhm aus der Taufe gehoben. Zuerst nannte sich diese neue

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