zu einem Gebet zu Gott, daß er unsere Seelen gnädig aufnehmen möchte. Wir kommen doch zu früh, ungerufen.'
, Du gibst mir das Glas zuerst und wartest, bis ich tot bin. Dann trinkst du. Bitte, bitte, Alma, erfülle mir diese Bitte. Aber warte genau darauf, bis ich schon gestorben bin, denn ich habe ganz schreckliche Angst, scheintot begraben zu werden."
Frau Lupiskaja machte eine Pause und sah in die erwartungsvoll auf sie gerichteten Gesichter. Dann fuhr sie fort:
,, Die Schwestern hatten das Veronal gemischt und ehrlich in zwei Gläsern zur Hälfte geteilt. Sie umarmten und küßten sich noch einmal weinend. Zitternd nahm Anna das Glas--, sah auf die Schwester, trank und trank das ganze Glas aus, und wollte nun zum zweiten greifen aber Alma riß ihr schnell das Glas aus der Hand. Eisige Schauer überflogen ihren Körper. Sie setzte den Rand des Glases an ihre Lippen und goß mit einem Schwung alles hinunter.
Die Schwester war zurückgesunken. Schnell nahm sie sie in ihren Arm und bettete den Kopf an ihre Brust, und dann wartete sie.- Der Kopf bewegte sich, nichts wurde gesprochen unheimliche Ruhe --, dann sie röchelle.
--
sank Anna schwer zurück
11
11
Alma sprang mit einemmal in entsetzlicher Angst empor, warf sich schreiend über die Sterbende. Es war zuviel! Ihre Nerven hatten versagt. Kopflos rannte sie umher, dann lief sie hinaus, riß meine Tür auf und rief: , Frau Lupiskaja, Frau Lupiskaja, drinnen liegt meine Schwester leblos und starr. Bitte kommen Sie schnell, schrie sie laut in weinendem Jammer. Wir wollten uns töten, meine Schwester und ich, aus Angst vor der Deportation. Sie ist vielleicht schon tot, und ich lebe noch, das darf nicht sein. Helfen Sie mir, sie zu retten, sie darf nicht sterben.' Ich führte die gänzlich Fassungslose zu einem Sitz, dort brach sie lautlos zusammen.
24
24
Von der Unfallstelle aus, wohin ich sie schnell ge


