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gesühnt durchgehen lassen und glaubte, bis zum Aeussersten gehen zu können, da mir Dunkern stets gewogen war. Der Ge­setzeshüter bekam von mir einen etwas lang geratenen Brief, der gekürzt wiedergegeben wird, da einige Angaben für Un­eingeweihte weitschweifige Erklärungen fordern würden. Die scharfe Antwort an den Gendarmerieoberwachtmeister von Donnelay lautet:« Duss, den 15. August 1941. Einer Ihrer Gen­darmen hat am 10. August in Karpfendorf gelegentlich einer Versammlung der Volksgemeinschaft vor 60 Personen fol­gende Worte gesprochen:« Die Pastoren sind schwarze Kater, denen die Lothringer nachlaufen..., die müsst ihr meiden..., die werden verschwinden...» Das ist eine taktlose Beschimpfung, zu der ich... Stellung zu nehmen gezwungen bin. Sie wollen Der Kater ist also Jagd auf diese schwarze Kater machen. nach allen Fachbiichern die männliche Katze. Im übertragenen Sinn kennt« unsere»( sic) Literatur die Wendungen: Einen Kater haben. Der gestiefelte Kater. Der Kater Hidigeigei dürfte Ihnen nicht unbekannt sein. Verliebt sein wie ein Kater usw... Dass man Geistliche mit dem Ausdruck« Kater» beschimpft, ist mir neu. Sie können das Patent für Ihre Erfindung erfolg­verheissend anmelden...( Es folgen längere Zitaten von Hitler und Bürckel, die auch mal wohlwollend von Geistlichen spra­chen.) Und Sie beschimpfen uns restlos als Kater. Ihre Zu­härer gaben Ihnen die einzig richtige Antwort. Die Lothringer Wut. Ein Reichsdeutscher schwiegen in unterdrückter Sie machen Jagd

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klatschte, und die andern schämten sich. auf die schwarzen Kater. Ihnen wird die Beute gewiss nicht munden. Die Worte« unseres»( sic) grossen Goethe passen auf Sie:«< Die Katze, die der Jäger schoss, macht nie der Koch zum Hasen.» Ein Volkssprichwort wird sich an Ihnen be­wahrheiten: Der Kater leckt oft vorne und kratzt von hinten. Aus Pflichtgefühl kratze ich Sie ich, ein alter Kater von 60 Jahren. Wir haben im Bistum Metz bereits 423 Priester verloren. Seltengewordenes Wild verdient Schonung. Drum. bitte ich die Behörde, Ihnen den Jagdschein für die Katerjagd sofort zu entziehen. So wird die beleidigende Katerrede für Sie zur Katzenmusik, nicht für uns und endet hoffentlich für Sie mit beschämendem Katzenjammer. Schefer sagt in seinem Laienbrevier:« Wer mit der Katze spielt, mit dem ja spielt die Katze auch.» Dieser Brief ist der Ausdruck des Spiels.- Wenn Sie trotzdem ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn, wie Nimrod , bleiben wollen, dann wählen Sie kein Jagdrevier harmloser Kater, sondern treten Sie in unsere gemeinsame Jagdgesellschaft zur Erledigung des roten Tigers, der da heisst Bolschewismus. Die Karpfendorfer Katergeschichte hat übrigens ein interessantes geschichtliches Vorspiel, das sich Gazette>> auch gerade im Kanton Wich abgespielt hatte. Die schrieb am 7. Januar 1632:« Gestern hielt König Ludwig XIII . mit Herzog Karl von Lothringen vor den Mauern der Stadt Wich eine Truppenschau ab. Da sprang ein wilder Kater... in den Reihen der Soldaten hin und her und stürzte sich schliess­lich gerade zwischen die Beine Seiner Majestät. Der König tötete... mit einem Schlag seines Kommandostabes den bösen Kater. Möchten auch die Karpfendorfer Katergeschichte