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stelle: Pater Benno in Guiderkirch- Erching. Pater François­Xavier in Marthille. Pater Marie- Joseph war zuerst Hilfsse­kretär im Bistum, dann Diözesanmissionar. Anfangs 1944 übernahm er die Pfarrstelle von Créhange. Pater Guardian Ildephonse erhielt vom Generalvikar die Ernennung zum Verwalter des bischöflichen Gutes in Bitche .

In der Stadt Bitche und Umgebung hatte sich die Auflö­sung des Klosters bald herumgesprochen. Viele Leute erbaten von den Patres Andenken. Wohltäter der Kapuziner ver­steckten auch Mobiliar und Haushaltungsgegenstände in ihre Wohnungen, um dies nach dem Kriege wiederum zurück­zuerstatten.

Unsere Kapuziner hielten sich nun auf die baldige Ver­treibung gefasst. Bereits am Herzjesufest, am 20. Juni 1941, brachte ein Autocar, morgens um sechs Uhr, sechs Ordens­leute und tags drauf, gar schon um fünf Uhr morgens, die übrigen, im ganzen 26, nach Innerfrankreich. Sechs Tage später las ein Pater zum letztenmal die hl. Messe in der Klo­sterkirche. Das Gotteshaus blieb nun vier Monate geschlossen. Vom 19. Oktober 1941 ab bis zum Monat Dezember 1944 fand hier wiederum regelmässiger Gottesdienst statt. Obwohl Pa­ter Guardian von Monseigneur Louis zum Verwalter des bi­schöflichen Eigentums, demnach des ganzen Klostergebäudes, ernannt worden war, konnte er sein Amt nie ausüben. Alles blieb beschlagnahmt. Von Strasbourg aus kam jedoch Pater Ildephonse jede Woche nach Bitche und versah den Gottes­dienst in der Klosterkapelle.

Die Nazi richteten im Kloster ein Kinder- Land- Verschick­kungslager ein. Zur vollständigen Umwandlung wurde ein Teil des Inventars wie Pulte, Bettstellen usw. zu Kleinholz zerschlagen. Wohl zur Austreibung des bösen Klostergeistes überstrich man das ganze Klostergebäude zweimal recht gründlich mit Farbentünche. Die Glocke der Kirche, die erst 1937 gegossen worden war, verschwand bereits anfangs 1943. Die Belagerung von Bitche dauerte vom 5. Dezember 1944 bis zum 16. März 1945. Einige Volltreffer von Granaten und Flie­gerbomben beschädigten das Kloster und die Kirche überaus schwer.

3. Die Kapuziner in der Verbannung

Die 26 ausgewiesenen Kapuziner wurden mit wenig Gepäck, ohne Geld, in Nancy abgesetzt und blieben sich dort selbst überlassen. Sie fanden bei der französischen Staatsbehörde und bei Privatleuten allergrösstes Entgegen­kommen. Die Philosophiestudenten setzten in Besançon , die Theologen in Bastia auf der Insel Korsika ihre Studien fort. Im Dezember 1943 wurden alle Studenten zum franzö­ sischen Heeresdienst eingezogen und kämpften in der fran­zösischen Armee. Pater Alexandre erhielt schon am 23. Juni 1940 eine Zitation und eine zweite am 14. Juli 1945, dazu das Kriegskreuz, das Kreuz der Verwundeten und die Kolonial­medaille. Nach der Befreiung und Rückkehr aus dem Exil sind folgende Religiosen in Strasbourg zu Priestern geweiht worden: