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halber untersucht registriert wie zur Aufnahme in das Lager. Sie wurden nicht mißhandelt, das Radio spielte öfter Tanz- musik. Von diesem Raum wurden sie dann durch verschiedene andere Räumegeschleust, dort dann gemessen und gewogen. Bei der Messung der Körpergröße war der Meßapparat so gestellt, daß auf einen Druck ein Schlagbolzen aus der Meß- platte heraussprang und den Halswirbel durchschlug. Da diese Todesart nicht immer tödlich wirkte, wurde später derart ver= fahren, daß an der Tür ein 30 cm breiter Schlitz angebracht wurde, durch den ein SS-Mörder mit einer Maschinenpistole von hinten auf die unglücklichen Opfer schoß. Der Raum war ziemlich schalldicht, das Radio übertönte den Schuß, so daß der nächste nichts von seinem bevorstehenden traurigen Schicksal wahrnehmen konnte. Diese Liquidierung ging rasch vonstatten. Zum Abtransport der Leichen standen schon die entsprechenden Hilfskräfte sowie Autos bereit, und diese wurden sofort nach dem Krematorium, das sich im Lager be- findet, weitergeleitet. In einer Stunde wurden auf diese Art oftmals bis zu 100 Mann liquidiert. Im ganzen wurden von Oktober 1941 an zirka 7000 Russen erschossen.: Die Uniformen und Wäschestücke wurden ins Häftlingslager Buchenwald ge- schafft, dort in der Wäscherei gewaschen, meist in der Schnei- derei umgeändert und den Häftlingen später zur Bekleidung durch die Kammer ausgehändigt. Besonders kräftige, arbeits- fähige Russen, auch solche, welche aus Zeitmangel nicht sofort