,, Buchenwald "

Dein Name ist in die Geschichte eingegangen. Vorbei ziehen an unserem geistigen Auge Scharen zerfetzter Menschen, gebrochener Kreaturen, wankender Ge= stalten. Sie tragen ihre Nummer, den roten Winkel auf der linken Brustseite und tragen im Herzen einen Schimmer von Hoffnung und Sehnsucht nach Freiheit.

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O Buchenwald ich kann Dich nicht vergessen, da Du mein Schicksal bist!" Dieses Lied, das wir bis zur Bewußtlosigkeit singen mußten, ertönt in meinem Innern. Wir stehen am Tor und schauen hinüber über die Dächer der Baracken in die fernen Wälder bei Weimar , wo einst Goethe und Schiller sich ergingen und wir denken daran, daß aus einem Volk der Dichter und Denker Menschen kamen, die Raub und Mord auf ihr Panier geschrieben hatten.

Kameraden von Buchenwald , die Ihr in den Massen= gräbern des Weimarer Waldes ruht, Ihr bleibt un= vergessen. Aus den Zeilen dieses Buches und aus den Bildern, die das Grauen erwecken, dringt der Ruf an die Menschheit: ,, Laßt sie nicht umsonst gestorben sein!" Sie kamen hinter den Stacheldraht, weil sie kämpften für Freiheit und Demokratie und sie star­ben, damit wir leben! Wir leben, um sie zu sühnen.

Dr. Phillip Auerbach

Staatskommissar