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MIT MIR IN AMERIKA

sandalenartigen Fußabdrücken, die in den steinernen Fliesen der Veranda ein für allemal verewigt waren. ,, Dick" stand in handgeschriebenen großen Buchstaben auf der einen Spur und der dazugehörige ,, Powell" auf der anderen, und darum herum, im Kreis geschwungen, eine Girlande namenloser Frauenfüße. Das also blieb von ihm, fühlt man erschrocken, wenn auch zum Glück verfrüht. Denn solche Autogramme, die sich irgend­wie von den Pfadfinderzeiten der amerikanischen Pionierzeit herleiten mögen, sind keineswegs auf meine Hotelterrasse be­schränkt. Man findet sie zu hunderten, scheinbar achtlos hin­gestreut, auf den künstlichen Marmorfliesen des dem Hotel nah benachbarten, Chinesen", wo die Besucher von früh bis abends mit zu Boden geschlagenen Blicken herumgehen wie in der Westminsterabtei in London . Und eine Art Westminster­abtei des Ruhmes ist es denn auch, denn hier stößt man auf Schritt und Tritt auf die irdische Fußspur eines Götterlieblings, von seinem Autogramm geziert und für die Ewigkeit in Stein gepreßt. Soll man Namen nennen? Die Wendung ,, Ich will nie­mand nahetreten" wäre hier mehr als angebracht. Übrigens hat es etwas schlechthin Rührendes, daß es unter den hier ver­sammelten einander unheimlich ähnlichen Fußẞtritten auch schon etwelche verstorbene gibt. Und es kommt sogar vor, daß am Jahrestage des Abscheidens einer solchen Erdenspur ein Blumensträußchen auf dem autographierten Namen liegt, den dann die noch im Lichte wandelnden Kollegen beim Betreten der Ehrenhalle rücksichtsvoll, wenn auch eilig, umgehen. ,, Quand on est mort, c'est pour longtemps" wenn irgendwo

gilt diese französische Redensart in Hollywood .

Ein unverbesserlicher Österreicher wurde einmal gefragt, was ihm im amerikanischen Osten den größten Eindruck