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In Amerika , das begann ich noch vor Schluß des ersten Schuljahres einzusehen, durfte man nichts voraussetzen, am wenigsten sich selbst. Die Ausnahme waren die Movie Stars, deren es auch in der Literatur etwelche gab. Die anderen, die es bloẞ sein wollten, waren nur Primadonnen mit oder ohne Wirkungskreis, wobei die ohne Wirkungskreis die noch schlimmeren, weil anspruchsvolleren, waren. Der Schriftsteller, der durch eine Reihe von Jahren zu einem vertrauten Leserkreis gesprochen hatte und nun neu anzufangen, voraussetzungslos neu anzufangen sich genötigt sah, befand sich in einer ähnlich unhaltbaren Lage. Er war gewohnt, daß man ihm zuhörte, wenn er sprach. Jetzt mußte er zuhören, wenn die anderen sprachen und trachten, sie zu verstehen, was die Schwierigkeiten seines Fortkommens wesentlich vermehrte. Denn die Sprache des Geistes, das was wir Ideologie und was die Amerikaner philosophy nennen, ist eine Sprache über der Sprache, die den gleichen Worten einen oft ganz verschiedenen Sinn unterschiebt. Der Unterschied ist, beispielsweise, daß wir in Europa mit einem von der Antike abgeleiteten Stolz ,, Homo sum" sagten, wo man in der Neuen Welt ,, Homo est" sagt, und das ist allerdings eine Verschiedenheit wie zwischen Schwarz und Weiß.
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Die Folge für den Künstler und somit auch für den Schriftsteller- denn nur im Maße als er Künstler ist, ist er Schriftsteller oder gar Dichter ist unermeßlich. In Europa durfte er sich nicht anbieten, in Amerika muß er sich anbieten- auch hier wieder mit Ausnahme einiger Primadonnen. Dort kam der sich Anbietende um seinen Rang, hier verliert der sich nicht Anbietende den seinen. Und warum? Nicht weil Amerika ein unkünstlerisches Land wäre, wie manche Emigranten miẞverständlich glauben, sondern weil Initiative das Wesen der Demokratie ist, ihre sozusagen weltliche Seite. Nicht Bereitschaft, wie Hamlet sagt, ist hier alles, sondern Bereitwilligkeit, die sich nur im Entschluß beweist. Die Willensäußerung wird verlangt und


