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MIT MIR IN AMERIKA

Bewußtlosigkeit. Nun, das machen sich Leute, die nicht in Wallstreetburgen zu ihrem Konto emporschweben, schlau zu­nutze, indem sie abends in die Stadtbahn einsteigen und dieses Hotel auf Rädern erst morgens wieder verlassen. Sie haben in einem wohlerwärmten und in den Stunden zwischen zwei und sechs nur schwach besuchten Raume für fünf Cent immerhin sitzend übernachtet, und die Sparkünstler unter ihnen wissen es sogar so einzurichten, daß sie das Nachtlager mit einem un­vermeidlichen Geschäftsgang verbinden, so daß es sie gar nichts kostet. Sie steigen am frühen Vormittag ganz wo anders aus, als wo sie nachts eingestiegen sind, und wenn sie bei dem Geschäftsgang etwas verdienen, fahren sie ein nächstesmal, wie Kavaliere, nur noch bis zu einer ganz bestimmten Haltestelle, ohne stundenlanges Sitzenbleiben, wobei man eine ganze Menge Zeit erspart, wenn auch kein Nachtlager.

Es ist noch die Frage, was New York dereinst in der Erinne­rung der Menschheit größer wird erscheinen lassen, der Empireturm oder dieser volksfreundliche und in seiner Groß­zügigkeit wahrhaft grandiose kleine Nickel, dessen Winzigkeit, wie die Flaumfeder auf der Waage des altägyptischen Toten­gottes, die Summe ihrer Taten und Leistungen ergänzend, die Seele der ungeheuren Stadt in den Himmel heben wird. New York , die schönste Stadt der Welt? Es bleibt zweifelhaft, wenn auch nicht unter überzeugten New- Yorkern. Aber sicherlich diejenige Weltstadt, in der die armen Leute, Emigranten oder nicht, am schnellsten, am weitesten und am wohlfeilsten auf der Stadtbahn ins Grüne oder ins Blaue reisen können.

Das ist freilich nur eine flink geschriebene Ansichtskarte, die soviel wie nichts zu tun hat mit dem Erlebnis New York , nicht zu reden von dem Erlebnis Amerika , weil sie die andere Hälfte